Gut sechs Minuten vor Schluss führt der SC Bern gegen Servette 3:1, ehe ihm der Sieg noch entgleitet. Dennis Hollenstein bringt die Genfer in der Verlängerung erstmals, aber entscheidend, in Führung.
Nach dem eher überraschenden 1:1 durch den von Juraj Simek mustergültig bedienten Matthew Lombardi, zeigten der SC Bern und Servette doch noch, was offensiv in den beiden Teams steckt. Erst spielten sich Ryan Gardner, Alexei Dostoinow und Tristan Scherwey mustergültig durch die Abwehr der Genfer und brachten so den SCB nur drei Minuten nach dem Ausgleich wieder in Führung. Und nachdem der von einer Adduktorenverletzung zurückgekehrte Pascal Berlingers zum 3:1 abgelenkt hatte, schien der Schweizer Meister einen weiteren Schritt aus der Krise gemacht zu haben.
Doch die defensive Stabilität täuschte und hielt nicht bis zum Schluss. Dennis Hollenstein verkürzte knapp sechs Minuten vor Schluss in Überzahl – Servette ist in dieser Statistik das zweitschlechteste Team der Liga – und zwei Minuten später gelang Kevin Romy der erneute Ausgleich. In den Schlussminuten stand Bern trotz Unterzahl dem Sieg aber nochmals näher.
In der Verlängerung entglitt den Bernern dann auch noch der zweite Punkt, als Hollenstein einen an sich harmlosen Schuss mit dem Schlittschuh ins Tor lenkte. Nach Konsultation der Videobilder erkannten die Schiedsrichter keine Kickbewegung.
Zuvor hatten der SC Bern und Servette den wie immer zahlreichen Fans in der PostFinance Arena zwei Drittel lang zähe Kost vorgesetzt. Die Genfer machten gemäss dem bekannten Konzept von Trainer Chris McSorley die Räume eng, die verunsicherten Berner waren kaum in der Lage, dieses Bollwerk mit überraschenden Einfällen oder guten Einzelleistungen zu überwinden. Es brauchte denn auch einen haarsträubenden Fehler des Servette-Verteidigers Frédéric Iglesias, damit die rote Torlampe in den ersten 40 Minuten wenigstens einmal aufleuchten konnte. Dostoinow bedankte sich für das Geschenk mit dem 1:0.
Bern – Genève-Servette 3:4 (1:0, 0:0, 2:3, 0:1) n.V.
PostFinance. – 15’581 Zuschauer. – SR Küng/Reiber, Fluri/Müller. – Tor: 5. Dostoinow 1:0. 45. Lombardi (Simek, Hollenstein) 1:1. 48. (47:42) Scherwey (Dostoinow, Gardner) 2:1. 49. (48:29) Pascal Berger (Wellinger, Ritchie) 3:1. 54. Hollenstein (Daugavins/Ausschluss Alain Berger) 3:2. 56. Romy (Jacquemet, Hollenstein) 3:3. 65. (64:14) Hollenstein 3:4. – Strafen: 5mal 2 plus 10 (Alain Berger) Minuten gegen Bern, 4mal 2 Minuten gegen Servette. – PostFinance-Topskorer: Plüss; Almond.
Bern: Bührer; Jobin, Wellinger; Weisskopf, Kinrade; Krueger, Furrer; Kreis, Randegger; Vermin, Ritchie, Pascal Berger; Lehtonen, Plüss, Bertschy; Dostoinow, Gardner, Scherwey; Alain Berger, Rubin, Rüthemann.
Genève-Servette: Stephan; Antonietti, Bezina; Mercier, Iglesias; Vukovic, Marti; Kamerzin; Jacquemet, Romy, Hollenstein; Simek, Lombardi, Daugavins; Petrell, Almond, Picard; Roland Gerber, Rivera, Fritsche; Berthon.
Bemerkungen: Bern ohne Beat Gerber, Domenichelli, Loichat und Roche (alle verletzt), Servette komplett. Timeouts: 25. Bern, 60. Servette. 39. Pfostenschuss Randegger.