Der SC Bern vergibt den ersten Matchpuck zum Meistertitel. Die ZSC Lions gewinnen in Bern mit 2:1 nach Verlängerung und verkürzen in der Serie auf 2:3.
Captain Mathias Seger erzielte in der 70. Minute den Siegtreffer für die Zürcher, die am Samstag im Heimspiel im Hallenstadion die Gelegenheit erhalten, die Serie zum 3:3 auszugleichen. In Bern wurden zumindest gestern Erinnerungen an 2010 wach: Auch damals vergaben die Berner auf dem Weg zum letzten Titelgewinn gegen Servette den ersten Matchpuck zu Hause in der Verlängerung. Nun machten ihnen die Nerven wieder einen Strich durch die Rechnung.
Die ZSC Lions verdienten sich den Erfolg. Sie waren in der Schlussphase der regulären Spielzeit und in der Verlängerung das aktivere Team mit der höheren Anzahl Chancen. Down (56.), Cunti und Bärtschi (beide 66.) vergaben aber den Matchpuck. Aber auch der SCB hätte sich den Sieg (und den Meistertitel) sichern können. Rüthemann und Vermin rund zehn Minuten vor dem Ende sowie Roche in der 68. Minute scheiterten aber ebenfalls.
Die ZSC Lions waren bereits etwas besser in die Partie gestartet. Der SCB übernahm aber bald einmal das Kommando in der ausverkauften PostFinance-Arena. Pascal Berger (9.) und vor allem Thomas Déruns (19.) hätten die Berner im ersten Drittel in Führung bringen können. So aber gingen die beiden Teams zum vierten Mal in fünf Spielen torlos in die erste Pause.
Im zweiten Abschnitt gingen die Zürcher durch Domenico Pittis erstmals in dieser Serie mit 1:0 in Führung. Es war der erste Treffer der Lions nach 154 torlosen Minuten. Der Vorsprung hielt nicht lange an: Etienne Froidevaux entwischte vier Zürcher Spielern und glich mit seinem dritten Tor in diesem Final backhand zum 1:1 aus. In der Folge lieferten sich die zwei Mannschaften phasenweise einen offenen Schlagabtausch – etwas, das man in dieser Serie in dieser Form noch nicht gesehen hatte.
Mit Jean-Pierre Dumont, der wegen einer Schulterverletzung zuletzt zweimal hatte pausieren müssen, und Travis Roche (statt Vigier und Kwiatkowski) setzte Berns Trainer Antti Törmänen auf das spielstarke Element. Zürichs Bob Hartley versuchte seinem Team mit umgestellten Sturmlinien ebenfalls neue Impulse zu geben. Diese Massnahmen blieben ohne Einfluss auf das Spiel – bis zur zehnten Minute der Verlängerung. Dann spielte Dumont in der Mittelzone einen verhängnisvollen Fehlpass. Seger zog los und verlängerte die Serie mit seinem Siegtreffer. Für Bern war es die erste Heimniederlage in diesen Playoffs.
Bern – ZSC Lions 1:2 (0:0, 1:1, 0:0, 0:1) n.V.
PostFinance-Arena. – 17’131 Zuschauer (ausverkauft). – SR Kurmann/Massy, Arm/Küng. – Tore: 29. Pittis (Ambühl, Monnet) 0:1. 33. Froidevaux (Scherwey, Kinrade) 1:1. 70. Seger 1:2. – Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Bern, 2mal 2 Minuten gegen die ZSC Lions. – PostFinance-Topskorer: Ritchie; Tambellini.
Bern: Bührer; Roche, Philippe Furrer; Jobin, Hänni; Kinrade, Beat Gerber; Höhener; Pascal Berger, Ritchie, Dumont; Caryl Neuenschwander, Martin Plüss, Rüthemann; Déruns, Gardner, Vermin; Scherwey, Froidevaux, Reichert; Bertschy.
ZSC Lions: Flüeler; Blindenbacher, Geering; McCarthy, Seger; Stoffel, Daniel Schnyder; Gobbi; Bastl, Pittis, Monnet; Kenins, Cunti, Tambellini; Patrik Bärtschi, Ambühl, Down; Bühler, Schäppi, Schommer; Chris Baltisberger.
Bemerkungen: Bern ohne Morant (gesperrt), Lötscher (verletzt), Kwiatkowski, Vigier, Dominic Meier und Adrian Brunner (alle überzählig), ZSC Lions ohne Camperchioli (verletzt), Kolnik, Cory Murphy, Ziegler, Ulmann und Phil Baltisberger (alle überzählig).