Einen unerfreulichen Abend erlebt der SC Bern in Zug. Die Berner verlieren schon im ersten Abschnitt Captain Martin Plüss und am Ende 10,2 Sekunden vor Schluss mit 4:5 auch noch das Spiel.
In beiden Szenen spielte Zugs Internationaler Reto Suri die Hauptrolle. Suri setzte mit einem Bodycheck Martin Plüss ausser Gefecht, und Suri setzte zehn Sekunden vor Schluss in Überzahl auch den Schlusspunkt. Einen weniger guten Abend erwischte auch Berns Torhüter Marco Bührer. Bei Suris matchentscheidendem 5:4 liess er die Scheibe nach vorne abprallen. Bührer strahlte schon vorher wenig Sicherheit aus, womöglich weil er nach 35 Sekunden schon den ersten Schuss auf sein Tor (durch Lino Martschini) hatte müssen passieren lassen. Gar nicht gut sah Bührer auch bei Zugs 2:3-Anschlusstor nach 31 Minuten durch Alessio Bertaggia aus. Bis zu diesem Treffer deutete alles auf einen weiteren Berner Sieg und eine weitere Zuger Heimniederlage hin.
Bern machte in der ersten Hälfte des Spiels aus dem frühen 0:1 ein 3:1, leistete sich danach aber zuerst eine Fehlerorgie und im Schlussabschnitt viel zu viele Strafen. Der EV Zug schlug aus den Fehlern Kapital: Innerhalb von 219 Sekunden realisierten Bertaggia (2:3), Josh Holden (3:3) und Santeri Alatalo (4:3) die Wende. Danach stand Zug dem Sieg permanent näher, obwohl Bern in der 52. Minute durch Hnat Domenichelli nochmals ausgleichen konnte. Der SC Bern geriet im Schlussabschnitt aber viermal wegen Strafen in Unterzahl, die letzte dieser (unnötigen) Strafen nützte Zug zum Siegtor.
Martin Plüss, der im Februar seine vierten Olympischen Spiele hintereinander bestreiten will, dürfte nicht schwerwiegend verletzt sein. Schon vor dem Spiel hatte er wegen Nackenbeschwerden einen Chiropraktiker konsultiert; nach Suris Bodycheck wollten die Berner kein unnötiges Risiko eingehen. Ob Martin Plüss am Sonntag im Heimspiel gegen Biel spielen kann, steht noch nicht fest.
Zug – Bern 5:4 (1:1, 3:2, 1:1)
Bossard. – 6246 Zuschauer.– SR Massy/Prugger, Fluri/Kaderli. – Tore: 1. (0:35) Martschini (Earl, Alatalo) 1:0. 18. Flurin Randegger (Pascal Berger) 1:1. 27. Ritchie (Roche/Ausschluss Chiesa) 1:2. 30. Loichat (Scherwey) 1:3. 31. Bertaggia (Erni) 2:3. 33. Martschini (Holden) 3:3. 35. Alatalo (Suri, Lammer/Ausschluss Gardner) 4:3. 52. Domenichelli (Philippe Furrer/Ausschluss Fabian Sutter) 4:4. 60. (59:49) Suri (Holden/Ausschluss Scherwey) 5:4. – Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Zug, 9mal 2 Minuten gegen Bern. – PostFinance-Topskorer: Suri, Martin Plüss.
Zug: Kilpeläinen; Simon Lüthi, Alatalo; Chiesa, Tim Ramholt; Patrick Fischer II, Erni; Yannick Blaser; Martschini, Fabian Sutter, Earl; Suri, Holden, Fabian Schnyder; Christen, Schremp, Lammer; Bertaggia, Diem, Sven Lindemann; Casutt.
Bern: Bührer; Roche, Philippe Furrer; Kinrade, Kreis; Jobin, Flurin Randegger; Weisskopf; Vermin, Ritchie, Domenichelli; Pascal Berger, Martin Plüss, Olesz; Dostoinow, Gardner, Scherwey; Loichat, Rubin, Rüthemann; Alain Berger.
Bemerkungen: Zug ohne Hutchinson, Bern ohne Lehtonen (beide überzählige Ausländer), Beat Gerber, Krüger, Bertschy und Wellinger (alle verletzt). Martin Plüss im ersten Abschnitt verletzt ausgeschieden. – Timeouts: Zug (59.); Bern (51.).