Das Regionalgericht Bern-Mittelland gibt das Urteil im Prozess um den sogenannten «Heiler» am Freitagmorgen bekannt. Das hat das Gericht am Dienstag auf der Website der Berner Justiz mitgeteilt.
Beurteilen muss das Gericht im Wesentlichen, ob der 54-jährige Angeklagte, ein Musiklehrer und „Heiler“, 16 Menschen wissentlich mit dem HI-Virus angesteckt hat oder nicht. Die Anklage lautet auf schwere Körperverletzung und Verbreiten menschlicher Krankheiten in 16 Fällen zwischen 2001 und 2005 in Bern.
Der Prozess begann am 6. März. Der Staatsanwalt hält den Mann für schuldig und hat eine Freiheitsstrafe von 15 Jahren gefordert. Der Verteidiger des Mannes hält hingegen eine Verurteilung für nicht zulässig und fordert gemäss dem Grundsatz „im Zweifel für den Angeklagten“ einen Freispruch.
Der Angeklagte selber beteuerte stets seine Unschuld, zuletzt am Montag beim sogenannten letzten Wort vor Gericht. Dann zog sich dieses zur Urteilsberatung zurück.