Nach über 20-jähriger Planungs- und Bauzeit, politischen Querelen und juristischen Streitigkeiten ist es soweit: Das Berner Inselspital kann das neue Intensivbehandlungs-, Notfall- und Operationszentrum (INO) in Betrieb nehmen. Der Neubau kostete 263 Millionen Franken.
Erste Planungsarbeiten für ein neues Zentrum wurden bereits in den 1980er-Jahren an die Hand genommen. 1995 gab das Berner Kantonsparlament den Baukredit von 215 Millionen Franken frei. Bald zeigte sich, dass dieser nicht ausreichen würde. Das Projekt wurde verkleinert, trotzdem liefen die Kosten aus dem Ruder.
2004 musste das Parlament nochmals 48 Millionen Franken bewilligen. Drei Jahre später wurde die erste Bauetappe abgeschlossen. Die zweite Etappe bis 2012 sei dann „weit geräuschloser über die Bühne gegangen als wir annehmen konnten“, sagte Baudirektorin Barbara Egger am Donnerstag vor den Medien. Der aufgestockte Baukredit wurde eingehalten.
Die Geldprobleme führten zu einer mehrjährigen Bauverzögerung. Für unschöne Nebengeräusche sorgte auch ein Gerichtsverfahren wegen Rissen in den Betondecken, das mit einem Vergleich endete. Ein externer Gutachter kam zudem zum Schluss, dass die Regierung gegen das Finanzhaushaltsgesetz verstossen habe.
Das neue Zentrum ersetzt zwei Operationstrakte aus den 1960er- und 70er-Jahren. Auf einer Fläche von 50’000 Quadratmetern sind nebst Operationssälen und dem Notfallzentrum auch die zentralen Labors untergebracht sowie die zentrale Sterilgutversorgung, die Intensivmedizin, die Radiologie und die Nuklearmedizin.