Die in Bern entwickelte hochauflösende Kamera «CaSSIS» an Bord der ExoMars-Sonde funktioniert und sendet erste Aufnahmen aus dem All. Die Chance für gute Daten sei gross, teilte die Universität Bern mit.
Am 13. März startete die gemeinsame Mars-Mission der Europäischen Raumfahrtagentur ESA und ihrem russischen Partner Roskosmos. Bei der Mission, die nach Hinweisen auf Leben auf dem roten Planeten suchen soll, ist auch das «Colour and Stereo surface Imaging System» (CaSSIS) dabei.
Das Projekt-Team um Nicolas Thomas von der Universität Bern hat nun Gewissheit, dass die technisch komplexe Kamera funktioniert. Wie die Uni Bern am Donnerstag mitteilte, hat das Einschalten des Systems am 7. April reibungslos funktioniert. Auch der Rotationsmechanismus, der Stereo-Aufnahmen mit CaSSIS ermöglicht, arbeite wie geplant.
Auch schwache Sterne abgebildet
Die ersten Testbilder der Kamera zeigen Sterne. Das bedeutet, dass sie nahe am Optimalwert fokussiert. «CaSSIS ist nicht dafür gebaut worden, schwache Sterne abzubilden», liess sich Thomas in der Mitteilung zitieren. Es sei daher sehr beruhigend, dass die Kamera es trotzdem könne. «Es weist alles darauf hin, dass wir gute Daten von der Marsoberfläche erhalten werden.»
Thomas und sein Team möchten mit der Kamera dynamische Prozesse an der Oberfläche des roten Planeten beobachten, um Veränderungen während der Mars-Tage und Mars-Jahreszeiten zu untersuchen. Besonders die kürzlich entdeckten Spuren von flüssigem Wasser sollen mit CaSSIS näher überprüft werden.
«Wir wissen inzwischen, dass sich die Mars-Oberfläche ständig verändert und nun haben wir das Werkzeug, um diese Veränderungen verfolgen zu können», sagte Thomas. Neben der Universität Bern sind das Astronomische Observatorium in Padua und das Space Research Center in Warschau sowie lokale Industrie an CaSSIS beteiligt.