Diese Woche hat die Berner Kamera CaSSIS an Bord der ExoMars-Sonde die ersten Bilder vom roten Planeten geschossen. Noch sind sie wegen der grossen Distanz recht verpixelt, sie sind aber ein wichtiger Testlauf für die Ankunft beim Mars im Oktober.
Am 13. Juni hat die an der Uni Bern entwickelte Kamera CaSSIS (Colour and Stereo Surface Imaging System) an Bord der ExoMars-Sonde das erste Bild vom Mars aufgenommen. Zu diesem Zeitpunkt war die hochauflösende Kamera noch 41 Millionen Kilometer vom roten Planeten entfernt. Entsprechend verpixelt ist dieses erste Mars-Foto noch.
Trotzdem seien diese ersten Aufnahmen vom Mars ein wichtiger Meilenstein für das CaSSIS-Team, wie die Hochschule am Donnerstag mitteilte. «Die Bilder bestätigen die Empfindlichkeit des Instruments», sagte Teammitglied Antoine Pommerol vom Center for Space and Habitability (CSH) der Uni Bern. Die Kamera sei gut fokussiert und die Qualität der Bilder entspreche angesichts der Distanz zum Mars den Erwartungen.
«Teleskope auf der Erde und das Weltraum-Teleskop Hubble auf seiner Umlaufbahn um die Erde liefern im Moment noch die viel schärferen Bilder als wir», liess sich CaSSIS-Projektleiter Nicolas Thomas vom CSH in der Mitteilung zitieren. «Wir sind aber noch sehr weit vom Mars entfernt.»
Im Oktober, wenn die Sonde den roten Planeten erreicht, soll die Berner Kamera den Angaben nach deutlich bessere Bilder liefern als die von irdischen Teleskopen.
Die gemeinsame Mars-Mission der ESA und der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos ExoMars startete am 14. März. Ziel der Mission ist, nach Spuren gegenwärtigen oder vergangenen Lebens auf dem roten Planeten zu suchen. Die Berner Kamera soll dabei helfen, Spuren von flüssigem Wasser und Quellen von Spurengasen aufzuspüren. Ausserdem wollen Thomas und sein Team Veränderungen auf der Marsoberfläche erforschen.