Der Berner Physik-Professor Uwe-Jens Wiese wird vom Europäischen Forschungsrat (ERC) mit einem «ERC Advanced Grant» ausgezeichnet. Das bedeutet, dass er für sein Projekt zur Quantenphysik rund 2,4 Millionen Franken Fördergelder der Europäischen Union erhält.
Wiese will nun laut einer Mitteilung der Universität Bern mit dem Geld ein Team zusammenstellen, das in den kommenden fünf Jahren in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe des Atomphysikers und Quantenoptikers Peter Zoller aus Innsbruck sogenannte Quantensimulatoren für Eichtheorien konstruiert.
Dabei sollen extrem kalte Atome in einem Feld sich kreuzender Laserstrahlen experimentell so manipuliert werden, dass sie sich ähnlich wie Quarks und Gluonen verhalten. Eine Situation, die mit einem klassischen Computer nicht berechnet werden kann, lässt sich dann im Quantensimulator nachstellen.
Der 54-jährige Wiese ist seit 2001 Professor für Theoretische Physik an der Berner Hochschule. Er war an der Gründung des «Albert Einstein Center for Fundamental Physics» (AEC) der Universität Bern beteiligt. Berner Forscherinnen und Forscher erhielten bisher elfmal einen Förderpreis des 2007 gegründeten European Research Council.