Die Berner Kantonsregierung fordert das Bundesamt für Verkehr auf, den Weissenstein-Bahntunnel zu sanieren. Der Tunnel sei für die gute Erschliessung von Moutier und weiterer Gemeinden des Berner Juras «von zentraler Bedeutung», findet sie.
Würde der Tunnel geschlossen, müsste die bernjurassische Bevölkerung für Reisen beispielsweise nach Solothurn und Zürich längere Reisezeiten und höhere Preise in Kauf nehmen. Auch belaste die Bahn die Umwelt weniger als die Busse, welche bei einer Stilllegung der Bahnstrecke zum Einsatz kämen, gibt die Berner Regierung zu bedenken.
Die Bahn sei auch sicherer als der Bus. Zudem verbinde der Weissensteintunnel die Sprachregionen.
Die Berner Regierung macht dem Bund diese Bemerkungen im Rahmen einer Konsultationsantwort, wie sie am Donnerstag mitteilte. Auch die Solothurner Regierung hat dem Bund im Rahmen dieser Konsultation geantwortet, der Bund solle den Tunnel sanieren. Nach Ansicht der Berner Regierung sollte das Geld für die Sanierung dem Bahninfrastrukturfonds entnommen werden.
Geringe Kostendeckung
Dass der vor gut hundert Jahren erbaute Tunnel in einem schlechten Zustand ist, ist seit Längerem bekannt. Der Kostendeckungsgrad der Linie ist mit täglich rund 530 Personen in den Zügen gering.
Eine vom Bundesamt für Verkehr sowie von den Kantonen Bern und Solothurn in Auftrag gegebene Studie ergab ebenso viele Argumente für als auch gegen die Schliessung des Tunnels. Eine Schliessung wäre zwar billiger, führt aber gegenüber heute zu einem schlechteren Angebot.
Lange wurden die Kosten für eine Sanierung des Tunnels mit 170 Mio. Franken angegeben. Die BLS sagte im Juli dieses Jahres, sie würde gern den Tunnel für weitere 25 Jahre weiterbenützen. Dies nach einer Sanierung für 100 Mio. Franken. Dieses Unternehmen betreibt den Tunnel durch den Weissenstein.