Berner Zentrum Paul Klee zeigt sich selbstbewusst

Das Zentrum Paul Klee (ZPK) steigt selbstbewusst in die «Ehe» mit dem Kunstmuseum Bern. Zehn Jahre nach der Eröffnung sieht sich das ZPK als etabliertes Kulturzentrum mit stabilen Finanzen.

Das Zentrum Paul Klee feiert sein zehnjähriges Bestehen. (KEYSTONE/Monika Flueckiger) (Bild: sda)

Das Zentrum Paul Klee (ZPK) steigt selbstbewusst in die «Ehe» mit dem Kunstmuseum Bern. Zehn Jahre nach der Eröffnung sieht sich das ZPK als etabliertes Kulturzentrum mit stabilen Finanzen.

Das betonte der scheidende Stiftungsratspräsident Ulrich Sinzig am Mittwoch vor den Medien. Das Zentrum Paul Klee und das Kunstmuseum Bern begeben sich bekanntlich organisatorisch unter ein gemeinsames Dach. Präsident der neuen Dachstiftung wird der frühere Postchef Jürg Bucher sein.

Damit geht die Ära von Ulrich Sinzig an der Spitze des ZPK-Stiftungsrats zu Ende. Sein Amt trat er 2010 an. Der Boom der Eröffnungsjahre war damals vorbei. Mit dem Alltag stellte sich Ernüchterung ein, das Haus war chronisch unterfinanziert.

Die Wende kam mit Sparmassnahmen aller Art, organisatorischen Straffungen und dem neuen Direktor Peter Fischer. Das Haus schaffte es laut Sinzig in den letzten Jahren, das Vertrauen der Öffentlichkeit und der Politik zurückzugewinnen.

Das ZPK – das nicht bloss ein Museum, sondern eben ein Kulturzentrum und Mehrspartenhaus sei – habe sich national und international einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Zugleich habe man die Zeit genutzt, um finanziell zu gesunden. Heute komme das Zentrum mit den vorhandenen Mitteln aus.

Auch 2014 schrieb das ZPK schwarze Zahlen. Der Überschuss beläuft sich auf gut 44’000 Franken. Subventioniert wird das Haus mit über 6 Millionen Franken vom Kanton Bern.

Mehr Besucher

Als die Gespräche über einen Schulterschluss mit dem Kunstmuseum begannen, habe man das Zentrum Paul Klee noch als «unattraktive Braut» bezeichnet, erinnerte sich Sinzig. Heute sei das anders. Umsatz und Besucherzahlen seien zuletzt markant gestiegen.

Offen ist, wie sich das Zentrum Paul Klee künftig genau positionieren wird. Direktor Fischer betonte am Mittwoch erneut, wie wichtig ihm die Gegenwartskunst ist. Damit stösst er auf Widerstand bei der Tochter des Museumsstifters, die den Willen von Maurice E. Müller gemäss Medienberichten jeweils mit den Worten «Keine Ausstellung ohne Klee» umschreibt.

Aber auch das Kunstmuseum Bern dürfte den ZPK-Absichten mit Skepsis begegnen. Denn das Kunstmuseum plant bekanntlich selber den Ausbau seiner Abteilung Gegenwart.

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