Der Bundesrat ist besorgt über die zunehmende Aggressivität gegen Muslime und Juden in Europa. Er teile diesbezüglich die Besorgnis der Religionsgemeinschaften, sagte Innenminister Alain Berset am Montag bei einem Treffen mit dem Rat der Religionen in Bern.
In der kulturell heterogenen Schweiz sei das friedliche Zusammenleben eine ständige, kollektive Aufgabe, sagte Berset gemäss einer Medienmitteilung des Innendepartements (EDI). Der gesellschaftliche Zusammenhalt sei nicht selbstverständlich.
Das Zusammenleben in der Schweiz funktioniere aber gut, weil die Menschen und auch viele Organisationen und Institutionen einen unverzichtbaren Beitrag zum sozialen, kulturellen und religiösen Frieden leisteten.
Berset begrüsste das öffentliche Einstehen der christlichen und jüdischen Gemeinschaften sowie der muslimischen Dachverbände für Respekt und gegen Rassismus, wie das EDI weiter mitteilte. Auch für deren Engagement für den interreligiösen Dialog fand er lobende Worte.
Dieser Dialog müsse weiter intensiviert werden, und zwar mit allen Religionsgemeinschaften, forderte Berset. Die Antwort auf das wachsende Bedürfnis, sich gegen andere abzugrenzen, könne nur der kontinuierliche Austausch und die Integration im Alltag sein.
Der Schweizerische Rat der Religionen (SCR) mit Sitz in Zürich war 2006 gegründet worden. Er hat zum Ziel, den religiösen Frieden zu fördern und Vertrauen unter den verschiedenen Religionen in der Schweiz zu schaffen. Vorsitzender ist seit 2014 Hisham Maizar, Präsident der Föderation Islamischer Dachorganisationen in der Schweiz (FIDS).