Eine starke Reduktion der Zuwanderung als Folge der angenommenen Masseneinwanderungsinitiative hätte Folgen für den Immobilienmarkt.
Mit einem deutlich gedrosselten Zuzug von Ausländern könnte aus der Wohnungsknappheit ein Überangebot werden. Negativ wäre laut der am Montag veröffentlichen Einschätzung der Immobilienberatungsfirma Jones Lang LaSalle, wenn die Mieten mehr als erhofft nachlassen würden.
Ein Nachfragerückgang und damit ein Wertverfall von Häusern und Wohnungen hätte zum Beispiel Auswirkungen auf die Pensionskassen, die einen grossen Teil der Vorsorgegelder in Immobilien investiert haben. Zuallererst wären Bauten in Randgebieten betroffen.
Ohne Klarheit über den künftigen Kurs der Schweizer Einwanderungspolitik und die Weiterführung der Bilateralen Verträge mit der EU sei es allerdings schwierig, die Entwicklung vorauszusehen, heisst es im Kommentar weiter.
Grosse Nachfrage nach Wohnungen
Als die Personenfreizügigkeit zwischen der Schweiz und der EU 2007 mit den alten EU-Ländern vollständig in Kraft getreten war, war die Nachfrage nach Wohnraum grösser als die die Zahl fertiggestellter Wohnungen. Rund drei Viertel der Nachfrage kam von Zuwanderern.
Jones Lang LaSalle schätzt, dass die Zahl der Haushalte in der Schweiz seit 2007 um jährlich etwa 50’000 gestiegen sei. Laut Bundesamt für Statistik wurden jährlich etwa 45’000 Einheiten im Jahr fertiggestellt.
Die Lücke, die dadurch entstanden sei, habe sich auf 25’000 Einheiten belaufen, schreibt Jones Lang LaSalle. Seit 2010 habe sich die Lücke zu schliessen begonnen, mit der Einschränkung, dass neue Wohnungen oft zu teuer oder in peripheren Lagen entstanden seien.