Beschwerde gegen Qatar Airways bei UNO-Organisation eingereicht

Gegen die Fluggesellschaft Qatar Airways ist wegen Missachtung von Arbeitnehmerrechten Beschwerde bei der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in Genf eingereicht worden. Die Rede ist unter anderem von Gewerkschafts- und Schwangerschaftsverboten.

Eine Boeing 787 Dreamliner der Qatar Airways (Archiv) (Bild: sda)

Gegen die Fluggesellschaft Qatar Airways ist wegen Missachtung von Arbeitnehmerrechten Beschwerde bei der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in Genf eingereicht worden. Die Rede ist unter anderem von Gewerkschafts- und Schwangerschaftsverboten.

Die UNO-Organisation solle die staatliche Fluggesellschaft wegen Missachtung internationaler Arbeitnehmerrechte und nationaler Vorschriften verurteilen, forderte Gabriel Mocho Rodriguez von der Internationalen Verkehrsgewerkschaft in Genf.

Die ILO müsse die katarische Regierung dazu bringen, ihre internationalen Zusagen einzuhalten und die schändlichen Massnahmen zu beenden. Nach Angaben von Rodriguez müssen die überwiegend ausländischen Mitarbeiter der Airline unter Aufsicht in Gemeinschaftsunterkünften wohnen und eine Sperrstunde einhalten.

Neben dem Verbot, sich gewerkschaftlich zu betätigen, ist es den Mitarbeitern von Qatar Airways untersagt, in den ersten fünf Jahren ihrer Firmenzugehörigkeit zu heiraten. Danach müssen sie eine Heiratserlaubnis einholen. Schwangerschaft ist ein Grund für eine sofortige Kündigung.

Qatar Airways ist eine der am schnellsten wachsenden Fluggesellschaften der Welt, mehr als 90 Prozent der Beschäftigten kommen aus dem Ausland.

Die ILO hatte Katar erst im April aufgefordert, eine Reihe von Beschränkungen für die Bildung von Gewerkschaften und für Streiks aufzuheben und Arbeitnehmer vor Diskriminierung zu schützen. Die ILO kann Länder nicht zwingen, ihre Kritik hat jedoch moralisches Gewicht.

Katar steht bereits wegen der Arbeitsbedingungen auf den Baustellen für die Fussball-Weltmeisterschaft 2022 massiv in der Kritik. Berichten zufolge kommen in dem Emirat am Persischen Golf immer wieder Bauarbeiter ums Leben, die offenbar unter unmenschlichen Bedingungen leben, damit Grossprojekte bis zur WM 2022 realisiert werden können.

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