Neben Alstom hat auch das spanische Unternehmen Talgo beim Bundesverwaltungsgericht (BVG) eine Beschwerde gegen die Vergabe der neuen Triebzüge Nord-Süd an Stadler Rail eingereicht. Die SBB ist am Montag vom BVG entsprechend informiert worden, wie sie mitteilte.
Der französische Anbieter Alstom und Talgo waren als Anbieter bei der Vergabe des Grossauftrags an Stadler Rail unterlegen. Die SBB hat laut eigenen Angaben während des gesamten Verfahrens grössten Wert auf die Einhaltung der rechtlichen Vorgaben sowie auf die Gleichbehandlung der Anbieter gelegt.
Rollmaterialbestellungen fielen unter das öffentliche Beschaffungsrecht. Daran habe die SBB sich gehalten. Stadler Rail habe mit ihrer Offerte die Ausschreibungskriterien am besten erfüllt und deshalb die Vergabe gewonnen. Der Vorsprung von Stadler Rail sei klar ausgefallen.
Ob und wie lange die Beschaffung der 29 Triebzüge durch die Einsprachen verzögert wird, könne zum jetzigen Zeitpunkt nicht abgeschätzt werden, schreibt die SBB. Im Hinblick auf die Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels im Dezember 2016 hätten diese Beschwerden keinen Einfluss. Die SBB habe in den nächsten Jahren genügend Züge für den Nord-Süd-Verkehr.
Die 29 neuen, international einsetzbaren Triebzüge sollen schrittweise ab Ende 2019 eingesetzt werden. Für die Übergangszeit bis Ende 2019 setze die SBB zusätzliche Neigezüge des Typs ETR 610 ein. Diese kämen bereits ab diesem Jahr zum Einsatz und ersetzten schrittweise die Züge des Typs ETR 470.
Die SBB hatte dem Schweizer Bahnunternehmen Stadler Rail am 9. Mai den Zuschlag erteilt. Neben dem Kauf der 29 Züge sicherte sie sich vertraglich auch eine Option für bis zu 92 weitere Züge. Das Auftragsvolumen beträgt rund 980 Millionen Franken.