Die Aktivisten, welche in der Nacht auf Samstag ins derzeit unbenutzte Berner Zieglerspital eindrangen, haben dieses am Sonntagabend verlassen. Das meldeten sowohl die Aktivisten als auch die Gebäudebesitzerin Spital Netz Bern AG.
Die Aktivisten werteten die Besetzung in einer auf einer einschlägigen Internetseite veröffentlichten Botschaft als Erfolg. Während zwei Tagen sei der Ort, «wo künftig rassistische Unterdrückung stattfinden soll», zu einem «Raum der Emanzipation» geworden. Sie kündigten weitere Aktionen an.
Die Aktivisten haben zwar nichts gegen die Aufnahme von Asylsuchenden. Sie finden aber, in Asyl-Bundeszentren würden Flüchtlinge «eingesperrt». Das Zieglerspital solle zu einem von Asylsuchenden selbstverwalteten Ort werden, fordern sie.
Am Samstag erlaubte die Spital Netz Bern AG den Aktivisten die Nutzung eines Teils des Zieglerspitals bis Sonntagabend um Mitternacht. Dies nach Verhandlungen mit den Besetzern. Das Unternehmen schreibt in der Mitteilung von Sonntagabend, das Gebäude sei in ordentlichem Zustand hinterlassen worden.
Ein Bundesasylzentrum mit 350 Plätzen soll im ehemaligen Spital im Sommer 2016 in Betrieb genommen werden.
Bei der Berner Kantonspolizei Bern hiess es am Sonntagnachmittag auf Anfrage, sie habe keine besonderen Vorkomnisse im Zusammenhang mit der Hausbesetzung zu vermelden.
Besetzt wurde übers Wochenende das Hauptgebäude des Zieglerspitals an der Grenze der Stadt Bern zu Köniz. In ein Nebengebäude ziehen bereits in den nächsten Tagen Asylsuchende in eine temporäre Asylunterkunft des Kantons Bern ein. Dieses Gebäude blieb am Samstag unbesetzt.
Seit Mitte August wird das Zieglerspital nicht mehr genutzt. Im Zug einer grossen Spitalfusion wird das Gebäude nicht mehr als Spital gebraucht.