Besser nicht schwitzen

Die Allschwiler Feuerwehr hat endlich ein neues Magazin bekommen. Einziger Haken: Das Teil hat keine Duschen. Am 12. Mai steigt in Allschwil die Sause des Jahres: Die örtliche Miliz-Feuerwehr weiht ihr neues Magazin ein. Auf diesen Tag kann man gar nicht genügend hinweisen, weshalb wir an dieser Stelle gerne vermelden, dass der Vormittag schon bestellt […]

Die Feuerwehr Allschwil und ihr ganzer Stolz. (Bild: Sprecher/Cortellini)

Die Allschwiler Feuerwehr hat endlich ein neues Magazin bekommen. Einziger Haken: Das Teil hat keine Duschen.

Am 12. Mai steigt in Allschwil die Sause des Jahres: Die örtliche Miliz-Feuerwehr weiht ihr neues Magazin ein. Auf diesen Tag kann man gar nicht genügend hinweisen, weshalb wir an dieser Stelle gerne vermelden, dass der Vormittag schon bestellt ist: Nachwuchsteams werden um die Wette spritzen. Nach welchen Regularien, das klärt derzeit eine Projektgruppe.

Dass dieser 12. Mai jemals kommen würde, das mochten die 61 wackeren Feuerwehrmänner schon gar nicht mehr glauben. Seit 40 Jahren kämpfen sie um ein neues Quartier, weil das alte, ein umgerüsteter Rossstall, viel zu eng ist. Die Garagen sind so schmal, erzählt Kommandant Roland Michel, dass zwischen Wand und Löschfahrzeug kaum eine Handbreit passt. Um überhaupt rauszukommen, müssen die Allschwiler extradünne Sonderanfertigungen aufziehen, während die umliegenden Kollegen mit ihren dicken Standardfinken zum Grossbrand fahren.

Damit ist nun endlich Schluss. Doch es ist eine lange Leidenszeit, die zu Ende geht, inklusive eines Richterspruchs von höchster Ebene wegen einer unsauberen Ausschreibung und zweier verlorener Abstimmungen. Um eine weitere Abfuhr zu vermeiden, veranschlagten die Allschwiler die Kosten für das nun gebaute Magazin auf gerade knapp unter drei Millionen Franken. So konnten sie eine weitere Volksabstimmung umgehen.

Die List der Allschwiler hat allerdings ihren Preis. «Auf Luxus musste beim Neubau verzichtet werden», sagt Michel. So fehlen etwa die Duschen fürs Personal. Den Allschwiler Spritzmannschaften ist zu wünschen, dass sie beim nächsten Einsatz nicht ins Schwitzen geraten. Von der Hitze sollten sie besser ein gutes Stück wegbleiben.

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Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 23.03.12

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