Ambri-Piotta ist im Tessiner Derby der individuellen Klasse der Lugano-Ausländer nicht gewachsen und verliert erstmals seit fast einem Jahr zuhause gegen den Kantonsrivalen (3:5).
Fast genau eine halbe Stunde war in der Resega gespielt, als urplötzlich alle Dämme brachen. Innerhalb von 104 Sekunden leuchtete die rote Torlampe gleich dreimal auf. Zwar konnte Ambri-Piotta das 2:0, bei dem PostFinance-Topskorer Fredrik Pettersson seinen Landsmann Linus Klasen brillant freigespielt hatte, postwendend durch ein Powerplay-Tor Adam Halls kontern. Die Bianconeri antworteten jedoch ihrerseits gleich wieder durch Damien Brunner – und auf das 1:3 vermochten die Leventiner nicht mehr zu reagieren.
Brunner traf im fünften Spiel nach seiner Rückkehr aus den NHL erstmals ins Schwarze. Die entscheidenden Figuren waren jedoch die Ausländer, namentlich die Nordländer in Diensten der Gäste aus dem Sottoceneri. Vor allem die Schweden Pettersson und Klasen, aber auch der Finne Ilari Filppula, der im ersten Drittel das 1:0 markiert hatte, zauberten bei jedem ihrer Einsätze einen Hauch von Magie aufs Eis. Im Vergleich dazu verkörpern die Ambri-Legionäre trotz Halls Erfolgserlebnisses (zu) biederes Handwerk. Zudem wird eine Ausländer-Position für den Goalie-Posten benötigt.
Als bereits siebter Torhüter in dieser Saison hütete Edgars Masalskis das Gehäuse der verletzungsgeplagten Leventiner. Der lettische Internationale leistete sich keine Fehler, konnte aber auch nicht mit «Big Saves» brillieren. Ambri gab sich auch angesichts eines 1:4-Rückstands nach zwei Dritteln nicht geschlagen. Angetrieben vom omnipräsenten Inti Pestoni (1 Tor, 1 Assist) konnten sie jedoch im letzten Abschnitt nur noch auf 2:4 verkürzen. Es war dann allerdings ausgerechnet dieser Pestoni, der in Überzahl den Puck im eigenen Drittel vertändelte und so Julian Walker gut drei Minuten vor Schluss das endgültig entscheidende 2:5 ermöglichte.
Während Ambri-Piotta nach dieser ersten Derby-Heimniederlage seit dem 28. Februar 2014 (1:2) die Playoffs langsam, aber sicher aus dem Blickfeld verliert, ist der HC Lugano nach dem fünften Sieg in Folge als einziges Team in diesem Kalenderjahr noch ungeschlagen.
Ambri-Piotta – Lugano 3:5 (0:1, 1:3, 2:1)
6500 Zuschauer (ausverkauft). – SR Wehrli/Wiegand, Borga/Wüst. – Tore: 7. Filppula (Pettersson, Klasen/Ausschlüsse Duca, Gautschi) 0:1. 30. (29:42) Klasen (Pettersson, Chiesa) 0:2. 31. (30:47) Hall (Pestoni/Ausschluss Andersson) 1:2. 32. (31:06) Brunner (Reuille, Kienzle) 1:3. 39. Klasen (Pettersson) 1:4. 48. Pestoni (Chavaillaz, Giroux) 2:4. 57. Walker (Sannitz/Ausschluss Steinmann!) 2:5. 60. (59:37) Lhotak (Aucoin, Schlagenhauf) 3:5. – Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Ambri, 5mal 2 Minuten gegen Lugano. – PostFinance-Topskorer: Giroux; Pettersson.
Ambri-Piotta: Masalskis; Trunz, Sidler; Zgraggen, Grieder; Gautschi, Kobach; Birbaum, Chavaillaz; Duca, Schlagenhauf, Bianchi; Pestoni, Aucoin, Giroux; Steiner, Hall, Lauper; Dostoinow, Lüthi, Lhotak.
Lugano: Manzato; Maurer, Kienzle; Andersson, Kparghai; Chiesa, Sartori; Walker, Sannitz, Dal Pian; Kostner, McLean, Bertaggia; Pettersson, Steinmann, Klasen; Brunner, Filppula, Brunner, Reuille; Fazzini.
Bemerkungen: Ambri ohne O’Byrne, Grassi, Zurkirchen, Flückiger, Bouillon und Stucki (alle verletzt), Lugano ohne Vauclair, Hirschi, Walsky, Balmelli und Ulmer (alle verletzt). Timeout Lugano (42.).