In der Super League kann es heute Nachmittag in der 16. Runde zum grossen Zusammenschluss an der Ranglistenspitze kommen.
Meister Basel könnte mit einem Heimsieg gegen Leader Grasshoppers den Rückstand auf die Zürcher auf drei Punkte verkürzen. Zum Nutzniesser einer GC-Niederlage könnte der Tabellenzweite St. Gallen werden. Die Ostschweizer müssen allerdings in der Partie gegen die Young Boys gegen einen Fluch ankämpfen: Sie haben gegen die Berner noch nie gewonnen, seit diese ihre Meisterschafts-Heimspiele im Stade de Suisse austragen. Sion trifft im Romand-Derby bei Schlusslicht Servette Genf auf seinen ehemaligen Trainer Sébastien Fournier.
Der Rücktritt von Alex Frei war vor diesem Wochenende das grosse Thema in der Schweizer Fussball-Szene. Der Star-Stürmer kündigte an, nach dieser Saison der Karriere ein Ende zu setzen. Mit dieser Personalie beschäftigte man sich zwangsläufig auch im Lager von GC. Bei den Zürchern ist man nicht sonderlich begeistert von den jüngsten Entwicklungen beim Gegner, weil vermutet wird, dass Frei durch die Rücktritts-Erklärung schon heute Nachmittag neue Energien freisetzen könnte.
Es wäre jedoch fahrlässig von der GC-Defensive, wenn sie sich nur auf Alex Frei konzentrieren würde. Die gesamte Basler Mannschaft liess zuletzt mit vier Pflichtspiel-Siegen in Folge einen Aufwärtstrend erkennen. Der Trainer-Wechsel von Heiko Vogel zu Murat Yakin trägt nach Anlaufschwierigkeiten erste Früchte.
Yakin hat das Rendez-vous mit den „Hoppers“ zu einem „Sechs-Punkte-Spiel“ erhoben. Er fordert von seinem Team, dass es im eigenen Stadion ganz klar den Ton angibt und die letzten Leistungen bestätigt. Sein Antipode Uli Forte attestiert Yakin, dass dessen Handschrift beim FCB bereits erkennbar ist: „Unter Murat spielen die Basler wieder mehr in die Tiefe.“ Forte hat aber auch registriert, dass es dem Meister immer noch nicht gelungen ist, die im Sommer geholten Ausländer richtig zu integrieren.
GC muss mit dem Handicap leben, dass Schlüsselspieler Vero Salatic morgen fehlt. Er hat eine Sperre abzusitzen. In seiner Abwesenheit wird Goalie Roman Bürki die Captain-Binde tragen. Ob Salatic eins zu eins ersetzt wird ober ob Forte das System ändert, ist noch offen. Die Lücke auf der Position im defensiven Mittelfeld könnte Taulant Xhaka ausfüllen. Für den Bruder von Granit Xhaka ist es eine besondere Partie, ist er doch derzeit notabene vom FC Basel an GC ausgeliehen.
Bei St. Gallen kehrt Alberto Regazzoni nach Nichtberücksichtigung und kleiner Verletzung ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub ins Aufgebot zurück. Bei Gegner YB steht Christoph Spycher vor der Europa-League-Reise nach Liverpool vor dem Comeback. Die Berner wollen den Schwung aus dem internationalen Geschäft mitnehmen und in der heimischen Liga endlich zur Konstanz finden.
Beim allmächtigen Sion-Präsidenten Christian Constantin weckt das Wiedersehen mit Sébastien Fournier offenbar keine grossen Revanchegelüste. CC sagt: „Mir ist egal, wer auf der anderen Trainerbank sitzt. Und mich interessiert auch nicht, ob es ein Derby ist. Schliesslich geht es nur darum, die drei Punkte zu holen. Für Servette ist es kein besonderer Vorteil, dass Fournier das Kader des FC Sion bestens kennt.“ Bei den Wallisern sickerte durch, dass sie im Januar in der Rückrunden-Vorbereitung ein rund zehntägiges Trainingslager in der engeren Heimat ihres Weltmeisters Gennaro Gattuso abhalten. Sion wird sich Mitte Januar in der Region Kalabrien niederlassen, in der Nähe von Cosenza.
Die Spiele von heute Sonntag. Servette – Sion (13.45 Uhr), Young Boys – St. Gallen (13.45 Uhr), Basel – Grasshoppers (16.00 Uhr).
Resultate von Samstag: Lausanne-Sport – Thun 3:0 (2:0). Zürich – Luzern 0:2 (0:1).
Rangliste: 1. Grasshoppers 15/33. 2. St. Gallen 15/31. 3. Sion 15/28. 4. Basel 15/27. 5. Young Boys 14/17. 6. Zürich 16/17. 7. Lausanne-Sport 16/17. 8. Luzern 15/16. 9. Thun 16/14. 10. Servette 15/7.