130 Luchse, 17 Wölfe und ein Bär leben gemäss WWF wild in der Schweiz. Die Jahresbilanz zeige, dass sich der Bestand der Grossraubtiere in der Schweiz nur sehr zaghaft entwickle, teilte die Umweltschutzorganisation am Donnerstag mit.
Seit 1995 wanderten immer wieder Wölfe in die Schweiz, heisst es weiter. Mit 17 Wölfen sei die Schweiz aber immer noch meilenweit von einem überlebensfähigen Bestand entfernt.
Die meisten Wölfe in der Schweiz sind Einzelgänger. In Graubünden sichteten Wildhüter kürzlich acht Wölfe beieinander. Im Frühjahr konnte hier erstmals ein Schweizer Rudel entdeckt werden. Das Wolfspärchen mit drei Jungen hat in den letzten Wochen Zulauf von einzelgängerisch lebenden Wölfen bekommen.
Im Gegensatz zur Schweiz hätten sich in Italien und Frankreich die Wolfsbestände besser entwickelt: Innert 20 Jahren bildeten sich im Alpenraum mindestens 30 Wolfsrudel, 400 Wölfe sind unterwegs.
Bei den Bären falle die Jahresbilanz noch bedenklicher aus. Mit M12 und M13 hätten nur zwei Bären den Weg in die Schweiz gefunden. M12 wurde im Südtirol überfahren. M13 sorgte im Puschlav für Aufregung, bevor er in Winterruhe ging. Weitere Bärenbesuche seien aber nur eine Frage der Zeit.
Lichtblick beim Luchs
Einzig beim Luchs gibt es in der Schweiz einen Lichtblick. Nach Auswertung der Fotofallen leben heute rund 130 Luchse in der Schweiz, aufgeteilt auf drei Populationen. Der Bestand sei aber verletzlich und brauche Blutauffrischung.
Das Koordinierte Forschungsprojekt für Raubtiere KORA hat im Auftrag des WWF eine Jahresbilanz über die Grossraubtiere im Alpenraum erstellt.