Bestzeit für Lotus-Testfahrer Jolyon Palmer

Für einmal steht in der Formel 1 kein Fahrer des Teams Mercedes in der Rangliste vorne. Zum Abschluss der Testfahrten in Montmelo fährt der Engländer Jolyon Palmer in einem Lotus die beste Rundenzeit.

Jolyon Palmer: Bestzeit dank superweichen Reifen (Bild: SI)

Für einmal steht in der Formel 1 kein Fahrer des Teams Mercedes in der Rangliste vorne. Zum Abschluss der Testfahrten in Montmelo fährt der Engländer Jolyon Palmer in einem Lotus die beste Rundenzeit.

Der 24-jährige Palmer gewann im vergangenen Jahr als Nachfolger des Aargauers Fabio Leimer überlegen den Titel in der GP2-Serie. Als Meister ist er in diesem Nachwuchs-Championat gemäss Reglement nicht mehr startberechtigt. Er konzentriert sich deshalb in der laufenden Saison vollends auf seine Aufgabe als dritter Fahrer der Equipe von Lotus – mit dem Ziel, in nächster Zukunft zum Stammfahrer befördert zu werden.

Palmer verdankte seine Bestzeit dem kurz vor Schluss vorgenommenen Wechsel auf die superweichen Reifen. Damit war er rund vier Zehntel schneller als der zweitplatzierte Deutsche Pascal Wehrlein, der bei Mercedes das Amt des Testfahrers innehat. Wehrlein hatte zuvor im Klassement mit klarem Abstand vorne gelegen. Der normalerweise in der DTM engagierte Wehrlein hätte schon am Dienstag am Steuer eines Force India an den Testfahrten teilnehmen sollen. Wegen Fieber und Gliederschmerzen musste er aber passen. Im Mercedes übernahm er das Cockpit, obwohl er sich noch nicht vollends gesund fühlte.

Der Auftritt des Ersatz- und Testfahrers des Teams Sauber, Raffaele Marciello, war von einem Zwischenfall geprägt. Der wie Wehrlein 20 Jahre alte Italiener, der tags zuvor in Montmelo in einem Ferrari seine Runden gedreht hatte, fand sich im Sauber-Auto nach rund einer Dreiviertelstunde in einem Reifenstapel wieder. Marciello blieb unverletzt, und der Schaden an der Radaufhängung, den Flügeln und der Verkleidung am C34 hielt sich in Grenzen, so dass die Mechaniker den Wagen noch vor Ablauf der Vormittagssession wieder fahrtüchtig herrichten konnten. Der in der GP2-Serie tätige Marciello begründete das Missgeschick mit fehlendem Grip.

Nachdem am Dienstag fünf Grand-Prix-Fahrer auf dem Circuit de Catalunya zugegen waren, setzten sich gestern (Mittwoch) von den Stammkräften lediglich noch der Engländer Jenson Button bei McLaren und der Spanier Carlos Sainz bei Toro Rosso ins Cockpit.

Montmelo (Sp). Formel-1-Testfahrten. Zweiter und letzter Tag: 1.* Jolyon Palmer (Gb), Lotus-Mercedes, 1:26,080 (87 Runden). 2.* Pascal Wehrlein (De), Mercedes, 1:26,497 (137). 3.* Pierre Gasly (Fr), Red Bull-Renault, 1:26,683 (75). 4. Jenson Button (Gb), McLaren-Honda, 1:26,927 (100). 5.* Alex Lynn (Gb), Williams-Mercedes, 1:26,967 (52). 6.* Esteban Ocon (Fr), Force India-Mercedes, 1:27,520 (94). 7.* Esteban Gutierrez (Mex), Ferrari, 1:27,930 (119). 8. Carlos Sainz (Sp), Toro-Rosso-Renault, 1:28,575 (126). 9.* Raffaele Marciello (It), Sauber-Ferrari, 1:28,829 (75). – * = Test-/Ersatzfahrer.

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