Besuchermassen gefährden Fresken der Sixtinischen Kapelle

Staub, Schmutz und Schweiss von bis zu 20’000 Besuchern täglich setzen den weltberühmten Fresken von Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle in Rom zu. Der Vatikan will nun gegensteuern.

Blick auf das gigantische Deckenfresko von Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle (Archiv) (Bild: sda)

Staub, Schmutz und Schweiss von bis zu 20’000 Besuchern täglich setzen den weltberühmten Fresken von Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle in Rom zu. Der Vatikan will nun gegensteuern.

Besucher sollen künftig „von Staub befreit, gereinigt und heruntergekühlt“ werden, ehe sie die Kapelle betreten, kündigte der Direktor der Vatikanischen Museen, Antonio Paolucci, am Freitag an.

„Die letzten hundert Meter vor dem Eingang werden wir mit einem Teppich auslegen, damit die Schuhe der Besucher sauber werden“, sagte Paolucci dem „Corriere della Sera“: „Wir werden Absaugeinrichtungen installieren, um die Kleidung vom Staub zu reinigen, und wir werden die Raumtemperatur herunterfahren.“

Die Massnahmen sollen im kommenden Jahr umgesetzt werden. Ausserdem sei ein Pavillon geplant, wo die Besucher eine virtuelle Tour durch die Sixtinische Kapelle unternehmen können, kündigte Paolucci an.

Michelangelo Buonarroti (1475-1564) schuf von 1508 bis 1512 das , gigantische Fresko am 1100 Quadratmeter grossen Deckengewölbe des Gebäudes mit der Schöpfungsgeschichte und der Geschichte Noahs als zentralem Motiv.

Später folgten seine Fresken an der Längsseite der Kapelle mit Szenen aus dem Alten und Neuen Testament sowie an der Altarwand mit dem monumentalen Jüngsten Gericht. Die Kapelle, in der die Papstwahl stattfindet, beherbergt auch Fresken von Sandro Botticelli, Domenico Ghirlandaio und anderen Künstlern.

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