Die Appenzell Innerrhoder Polizei hat einen 80-jährigen Mann tot in einer Wellblechhütte in einem Wald bei Brülisau entdeckt. Der Einsiedler hatte seit Jahren illegal in seiner Behausung gewohnt. Als er gefunden wurde, war er bereits seit mehreren Wochen tot.
Der Mann starb eines natürlichen Todes, wie die Polizei am Montag mitteilte. Angehörige hatten am 14. August die Polizei informiert, weil sich der betagte Mann seit längerer Zeit nicht mehr gemeldet hatte.
Als Polizisten noch am gleichen Tag in der Behausung nachschauten, fanden sie in einem der Räume die stark verweste Leiche. Der Tote wurde zur Identifikation und zur Abklärung der Todesursache ins Institut für Rechtsmedizin nach St. Gallen gebracht.
Es handle sich zweifelsfrei um den 80-jährigen Bewohner der Hütte, hiess es. Der Mann war im Dorf als Einsiedler bekannt. Er hatte seine versteckte Behausung in dem privaten Wald über die letzten drei Jahrzehnte eigenhändig in Etappen gebaut – alles ohne Bewilligung.
Gegen 100 Kilo Sprengstoff
Die mit Stacheldraht umgebene Hütte, nebst mehreren Unterständen aus Wellblech, ist von aussen und aus der Luft praktisch nicht sichtbar. Als die Polizei die Räume durchsuchte, fand sie gegen 100 Kilogramm Sprengstoff samt Zündern. Diese wurden von Spezialisten aus Zürich mit Hilfe der Feuerwehr geborgen.
Der zivile Sprengstoff „Gamsit“ wird fachgerecht entsorgt. Der verstorbene Einsiedler hatte seine Behausung mit einem Dieselaggregat und einem Windrad auf dem Dach mit Strom versorgt. Den Treibstoff lagerte er in Fässern und in einem grossen Heizöltank.
Gefahr für die Umwelt
Die Materialien sind laut Polizei eine akute Gefahr für die Umwelt. Das Innerrhoder Amt für Umwelt kümmert sich, nach Rücksprache mit den Angehörigen des Verstorbenen, um die fachgerechte Entsorgung.
Der 80-Jährige hatte in Brülisau eine Werkstatt gemietet. Die Polizei liess diese Werkstatt ebenfalls von Spezialisten durchsuchen. Dabei kamen mehrere Schusswaffen zum Vorschein und wurden sichergestellt.