Zwei Männer sind vor rund zehn Tagen wegen Erpressung und Betruges in der Elfenbeinküste in Westafrika festgenommen worden. Sie betrieben eine Dating-Seite im Internet, auf der sie die Besucher zu sexuellen Handlungen vor der Webcam animierten.
Gingen die Besucher des Dating-Portals darauf ein, erhielten sie kurz darauf ein Mail mit einem scheinbar offiziellen Briefkopf, wie die Waadtländer Kantonspolizei am Montag in einem Communiqué mitteilte.
Im Mail wurde ihnen mitgeteilt, dass sie ihre sexuellen Handlungen vor den Augen einer minderjährigen Person vorgenommen hätten. Um einer Strafverfolgung zu entgehen, sollten sie unverzüglich eine bestimmte Geldsumme überweisen.
Die Videos mit den Liebesspielen wurden via eines geheimen Links ins Netz gestellt. Den Betroffenen wurde laut Polizei mitgeteilt, dass, wenn sie nicht zahlten, das Video veröffentlicht werde – etwa via Facebook. Mehrere Opfer aus der Waadt bezahlten den Erpressern zwischen 100 und 4000 Franken.
Seit Jahresbeginn wurden bei der Waadtländer Polizei rund 20 Klagen eingereicht. Die Polizei kam den beiden mutmasslichen Tätern auf die Spur, indem sich einer ihrer Ermittler als Opfer ausgab und insgesamt 1000 Franken an die Erpresser bezahlte.
Dadurch gelang es den Behörden, die beiden Männer mit Hilfe der Polizei in der Elfenbeinküste zu identifizieren, als diese das erpresste Geld bei einer Bank abheben wollten. Am 16. November wurden die beiden Männer schliesslich in Abidjan unter Mithilfe der Waadtländer Polizei festgenommen.