Betrugsbekämpfung der Kreditkarten-Herausgeber zeigt Wirkung

Der Kreditkarten-Herausgeber in der Schweiz haben in den letzten Jahren die Bekämpfung des Kreditkartenbetrugs intensiviert. Das zahlt sich aus. Die Betrugsquote ist gesunken, obwohl der Kartenbetrug über das Internet zugenommen hat.

Die Betrugsquote ist insgesamt gesunken, obwohl der Kartenbetrug über das Internet zugenommen hat. (Bild: sda)

Der Kreditkarten-Herausgeber in der Schweiz haben in den letzten Jahren die Bekämpfung des Kreditkartenbetrugs intensiviert. Das zahlt sich aus. Die Betrugsquote ist gesunken, obwohl der Kartenbetrug über das Internet zugenommen hat.

So hat sich beim Schweizer Branchenleader Swisscard die Betrugsquote von 2008 bis 2012 um drei Viertel reduziert, wie Klaus Rixecker von Swisscard an einer Medienorientierung in Horgen ausführte. Im Verhältnis zum Gesamtumsatz ist bei Swisscard damit der Schaden durch Betrug auf einen niedrigen einstelligen Promille-Bereich gesunken.

Das ist laut Rixecker kein Zufall, denn die Branche habe in den letzten Jahren systematisch in die Betrugs-Bekämpfung investiert. So haben Banken zum Beispiel ihre Bancomaten so umgerüstet, dass das Anbringen von Skimming-Apparaturen kaum noch möglich ist oder schnell entdeckt wird. Die Karten-Herausgeber ihrerseits haben dafür gesorgt, dass die Verkaufsstellen auf die sicherere Chiptechnologie umgestellt haben. Zudem haben sie im Hintergrund die Betrugs-Früherkennung intensiviert.

Bei Swisscard arbeiten heute 35 Angestellte in der Betrugsbekämpfung. Dabei werden automatisiert sowohl Daten von Kunden wie von Händlern laufend auf verdächtige Transaktions-Anfragen überprüft und bei Verdacht gesperrt. Swisscard kann so pro Jahr knapp 10’000 Betrugsfälle verhindern, womit der Karten-Herausgeber bei der aktiven Betrugsverhinderung jedoch nur beschränkt erfolgreich ist.

Ein App gegen Internet-Betrügereien

Swisscard gibt zwar nicht bekannt, wie viele Betrugsfälle das Unternehmen pro Jahr registriert und wie hoch der Gesamtschaden ist. Aus der Zahl der 30’000 Betrugsfälle mit gestohlenen Kreditkarten, die gemäss Swisscard nur noch von marginaler Bedeutung sind, lässt sich jedoch ablesen, dass die Verhinderungsquote nicht allzu hoch sein kann.

Auch das ist kein Zufall. Denn die Betrüger haben auf die Aufrüstung der Sicherheitsmassnahmen der Karten-Herausgeber reagiert. Sie sind von der Fälschung von Karten auf den Betrug im Internet umgestiegen. So hat sich bei Swisscard der Anteil der Skimming-Fälle, bei denen Betrüger unter anderem durch Apparaturen an Bancomaten zu den Zugangsdaten gelangen, von 70 auf 20 Prozent verringert. Gleichzeitig ist der Anteil der Betrugsfälle bei Käufen im Internet von 25 auf 80 Prozent hochgeschnellt.

Swisscard hat auf diese Entwicklung ihrerseits bereits reagiert und die Sicherheitsmassnahmen im Internet verstärkt. So gibt es seit letztem Winter eine Smartphone-App, die den Einkauf im Internet sicherer machen soll.

Mit dem so genannten Transakt-App muss ein Kunde den Kreditkarten-Kauf im Internet über das Smartphone bestätigen. «Damit nutzen wir zwei verschiedene Kommunikationskanäle, womit Betrüger wirkungsvoll ausgeschaltet werden», sagte Rixecker. Weitere Anwendungen der App, wie zum Beispiel der Einsatz auch bei einem Kauf in einem Laden, würden folgen.

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