Eva Beuys, die Witwe von Joseph Beuys, hat die Verarbeitung der berühmten «Fettecken»-Kunst ihres Mannes zu Schnaps als «unglaubliche Unverschämtheit» verurteilt. «Das Urheberpersönlichkeitsrecht meines Mannes wurde in gemeiner Weise verletzt», sagte Beuys der «Bild».
Die Künstler Markus Löffler, Andree Korpys und Dieter Schmal hatten am Wochenende im Museum Kunstpalast in Düsseldorf angeblich aus den über 30 Jahre alten Margarineresten mit einer Apothekerdestille erst 80-prozentigen Alkohol gebrannt und diesen dann zu etwa vier Litern 50-prozentigem Schnaps verdünnt. (Die Verwandlung von Fett in Schnaps mutet im übrigen ungefähr so glaubwürdig an wie diejenige von Wasser in Wein).
Die Rest-Fettecke hatte der Beuys-Schüler Johannes Stüttgen zur Verfügung gestellt. Darüber war Eva Beuys besonders erbost: «Er wollte diese Fettecke unbedingt haben, hat sich von mir in einem Schriftstück bestätigen lassen, dass es ein Original und ein Kunstwerk ist. Diese beschädigte Fettecke wurde sogar in Ausstellungen auf einem ihm von mir geschenkten Bildhauerholzblock gezeigt. Und nun hat er aus dem Werk eine Farce gemacht, gegen die mein Mann sich nicht mehr wehren kann.»
Sie habe aber keine Lust, vor Gericht zu ziehen: «Das sind dumme, unfein empfindende Menschen.»