AKWs werden von der Bevölkerung nach wie vor als grösste Gefahr für Mensch und Umwelt wahrgenommen, wenn auch in geringerem Mass als kurz nach Fukushima. Mit der eigenen Umwelt sind Schweizerinnen und Schweizer aber hoch zufrieden.
Hatten anderthalb Monate nach der Atomkatastrophe von 2011 noch 47 Prozent der Bevölkerung Kernkraftwerke als sehr gefährlich erachtet, so waren es 2015 noch 40 Prozent. Etwas weniger Vorbehalte äusserten namentlich die Männer, wie eine am Dienstag veröffentlichte Umfrage des Bundesamtes für Statistik (BFS) zeigt.
Mit 36 Prozent am zweithäufigsten als sehr gefährlich für Mensch und Umwelt genannt wurde der Artenverlust in der Tier- und Pflanzenwelt. An dritter und vierter Stelle der Bedrohungen folgen der globale Temperaturanstieg aufgrund des Klimawandels und die Gentechnik zur Herstellung von Lebensmitteln.
Gute Noten für Umweltqualität des Wohnortes
Schweizweit beurteilten in der Erhebung vom vergangenen Frühling 39 Prozent der Befragten die Umweltbelastung als sehr grosses oder eher grosses Problem für die Schweiz. In der Romandie, im Tessin und bei den Frauen waren es jeweils sogar fast die Hälfte.
Trotzdem stuften 95 Prozent der Bevölkerung die Umweltqualität in der Wohnumgebung als sehr gut oder eher gut ein. Fast ebenso viele (92 Prozent) gaben auch der Umweltqualität in der Schweiz gute Noten. Diese Einschätzungen haben sich seit 2011 kaum verändert. Die globale Umweltsituation dagegen beurteilten 2015 nur noch 20 Prozent positiv (2011: 23 Prozent).
Mehr Achtsamkeit beim Stromverbrauch
Am ehesten stossen sich Schweizerinnen und Schweizer an Lärm und schmutziger Luft. Durch Verkehrslärm am Wohnort fühlte sich 2015 gemäss BFS jede vierte Person sehr oder eher gestört, durch Luftverschmutzung jede fünfte. Beim Umweltverhalten fällt auf, dass die Bevölkerung 2015 beim Kauf von Elektrogeräten häufiger auf den Stromverbrauch achtete als vier Jahre zuvor.