Weil das Hahnenwasser verunreinigt ist, müssen Bewohner der Gemeinde Bretzwil BL als Vorsichtsmassnahme bis auf Weiteres Wasser vor dem Konsum abkochen. Für das Salatwaschen und Zähneputzen wird ebenfalls empfohlen, abgekochtes Wasser zu verwenden.
Ein entsprechender Aufruf der Behörden erfolgte auch mittels Flugblatt, wie die Baselbieter Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion am Montag mitteilte. Die notwendigen Massnahmen seien eingeleitet. Weitere Informationen sollen folgen, sobald die Bevölkerung das Trinkwasser wieder direkt ab Leitung konsumieren kann.
Bei einer Routinekontrolle seien sehr hohe Keimbelastungen mit Kolibakterien und Enterokokken aufgefallen, sagte der Baselbieter Kantonschemiker Peter Wenk auf Anfrage. Die Aufbereitungsanlage der Gemeinde sei damit nicht mehr zurande gekommen, und auch Chlorieren reiche da nicht, deswegen müsse man Trinkwasser nun abkochen.
Derzeit werde analysiert, ob sonst noch etwas im Wasser ist. Am Dienstag würden neue Proben genommen und untersucht. Die Vorsichtsmassnahme gilt laut Wenk bis auf weiteres. Man müsse Wasser abkochen, das zum Trinken oder zur Speisen-Zubereitung verwendet wird. Duschen mit dem unsauberen Wasser sei hingegen unbedenklich.
Woher die Verschmutzung stammt, mag Wenk nicht spekulieren. – Eine Rolle spielen könnte die lang anhaltende Trockenheit, die viele Böden rissig gemacht hat: Gerade im Karstgebiet können Vieh-Exkremente so weiter verfrachtet werden als üblich. Enterokokken und Kolibakterien sind Fäkalbakterien, also natürliche Darmbewohner bei Mensch und Tier.