Die Einwohner von Oslo stimmen in einer Volksbefragung ab, ob sich die Stadt für die Austragung der Olympischen Winterspiele 2022 bewerben soll. Die Bevölkerung ist skeptisch.
Einer Umfrage der Tagezeitung «Aftenposten» zufolge sind nur 38 Prozent der Osloer für eine Bewerbung. Somit kämpfen die Macher in Norwegen mit den gleichen Problemen wie die Crew um Gian Gilli im Bündnerland. Die Schweizer Kandidatur «Graubünden 2022» war im März von den Stimmberechtigten verworfen worden.
Umstritten sind vor allem die Kosten, die auf 25 Milliarden norwegische Kronen (knapp drei Milliarden Schweizer Franken) geschätzt werden. Gegner sind der Meinung, dieses Geld solle besser in Kindergärten, Spitäler und Schwimmhallen investiert werden. Befürworter der Winterspiele in Oslo argumentieren, Norwegen sei es dem Rest der Welt schuldig, die Winterspiele auszutragen. Schliesslich würden die norwegischen Wintersportler regelmässig die meisten Medaillen gewinnen.
Das Ergebnis der Volksabstimmung am Sonntag und Montag wird erst in einigen Tagen erwartet. Es ist nicht bindend, die Politiker haben aber bereits angekündigt, nicht gegen den Willen der Osloer handeln zu wollen.
Nebst den Norwegern haben auch Krakau (Pol), Barcelona, Lwiw (Ukr), Almaty (Kas) und München mehr oder weniger deutlich ihr Interesse an einer Gastgeberrolle signalisiert. Bis zum 14. November muss die Kandidatur und eine erste Gebühr beim IOC eingereicht werden.