Im Berufungsprozess um das T-Shirt mit der Aufschrift «Ich bin eine Bombe» eines kleinen Jungen namens Jihad sind die Mutter und der Onkel des Kindes zu Bewährungsstrafen verurteilt worden. Damit ging das Gericht im südfranzösischen Nîmes am Freitag über die Forderung des Staatsanwaltes hinaus.
Gegen die Mutter verhängte es eine einmonatige Haftstrafe, gegen den Onkel zwei Monate. Beide Strafen wurden zur Bewährung ausgesetzt.
Ausserdem muss die Mutter des Dreijährigen 2000 Euro Geldbusse zahlen und ihr Bruder, der das T-Shirt gekauft hatte, 4000 Euro. Der Staatsanwalt hatte Geldbussen in Höhe von 1000 und 3000 Euro beantragt.
Der kleine Jihad war im Kindergarten mit einem T-Shirt erschienen, auf dem vorne «Ich bin eine Bombe» und hinten «Jihad, geboren am 11. September» stand. Der 35 Jahre alten Mutter und ihrem 29-jährigen Bruder wurde Verherrlichung der islamistischen Terroranschläge vom 11. September 2011 zur Last gelegt.
In derartigen Fällen ist eine Verurteilung zu bis zu fünf Jahren Haft und 45’000 Euro Geldstrafe möglich. In erster Instanz waren die Mutter und der Onkel im April freigesprochen worden. Dagegen war die Staatsanwaltschaft in Berufung gegangen.
Die Anwältin der Mutter hatte im ersten Prozess argumentiert, ihre Mandantin müsse sich Tag für Tag durchschlagen, um ihr Kind aufzuziehen. Sie habe anderes zu tun, als Verbrechen zu verherrlichen. Die Mutter, die als Sekretärin arbeitet, habe ihrem Sohn das T-Shirt angezogen, ohne nachzudenken.