Bewaffnete Angreifer haben am Dienstagabend vor dem christlichen Katharinenkloster auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel das Feuer eröffnet und einen Polizisten getötet.
Drei weitere Beamte seien verletzt worden, als sie an einem Kontrollposten an der Strasse vor dem weltbekannten Kloster unter Beschuss kamen, teilte das ägyptische Innenministerium in der Nacht auf Mittwoch mit. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Tat für sich.
Das Innenministerium sprach von mehreren Angreifern, nach denen gefahndet werde. Sicherheitskräfte hätten das Feuer erwidert, die Angreifer seien geflohen. Die Terrormiliz IS teilte über ihre Propaganda-Agentur Amaq mit, der Angriff sei «von Kämpfern des Islamischen Staats» ausgeführt worden.
Christen als Anschlagsziele
Das im 6. Jahrhundert gegründete Katharinenkloster gilt als ältestes noch bewohntes Kloster des Christentums. Jedes Jahr zieht es tausende Touristen an. Die Sinai-Halbinsel ist auch eine Hochburg der Dschihadisten. Im Februar waren dort hunderte koptische Christen vor gewalttätigen Übergriffen durch islamistische Gruppen geflohen.
Vor gut einer Woche waren bei Anschlägen auf zwei koptische Kirchen im Norden Ägyptens insgesamt 45 Menschen getötet und dutzende weitere verletzt worden. Auch zu den beiden Attentaten am Palmsonntag in Tanta und Alexandria bekannte sich die Dschihadistenmiliz IS.
Der ägyptische Staatschef Abdel Fattah al-Sisi rief daraufhin einen dreimonatigen Ausnahmezustand aus, der den Sicherheitsbehörden erweiterte Befugnisse einräumt. Christen in Ägypten werden immer wieder zu Opfern von islamistisch motivierten Anschlägen.