In den Kantonen Zürich und Bern haben Polizisten am Sonntag wegen bewaffneten Männern zu Grosseinsätzen ausrücken müssen. Im Zürcher Oberland war eine wichtige Hauptstrasse wegen der Polizeiaktion am Nachmittag während rund fünf Stunden nicht mehr passierbar.
Ausgelöst hatte den Polizeieinsatz ein 30-jähriger Mann, der am frühen Nachmittag einen Nachbarn im Streit mit einem Gewehr bedroht hatte, wie die Zürcher Kantonspolizei mitteilte. Dem von ihm bedrohten Mann gelang es, zu flüchten und die Polizei zu alarmieren. Verletzt wurde bei der Aktion niemand.
Mehrstündige Gespräche
Der Drohende, ein 30-jähriger Schweizer, blieb im Haus. In mehreren Stunden konnten Verhandler der Polizei den Mann per Telefon zum Aufgeben bewegen. Danach wurde er festgenommen. Motiv und Hintergründe des Streits sind nicht bekannt. Ermittlungen wurden aufgenommen.
Die Umgebung der Ortschaft Aathal wurde aus Sicherheitsgründen grossräumig abgesperrt. Die den Ort passierenden Züge der Zürcher S-Bahn konnten zwar verkehren, mussten aber auf Sicht fahren.
Auch Angehörige der Berner Kantonspolizei mussten einen Grosseinsatz zu leisten, und zwar in Koppigen in der Nähe von Burgdorf. Ein bewaffneter Mann war dort in der Nacht auf Sonntag in ein Haus eingedrungen. Er konnte am frühen Morgen festgenommen werden, wie die Kantonspolizei und die zuständige Staatsanwaltschaft mitteilten.
Täter verletzt sich selbst
Die Bewohner des Hauses, ein Mann, eine Frau und ein Kind, konnten sich ins Freie retten. Beim Eindringling handelte es sich um einen 33-jährigen Schweizer aus der Region. Die Polizei ging davon aus, dass er die Bewohner des Hauses kannte.
Noch nicht bekannt war laut einem Sprecher aber, in welcher Beziehung er zu ihnen gestanden hatte. Der Täter sei mit Messern und einer «Faustfeuerwaffen-ähnlichen Waffe» bewaffnet gewesen. Wegen einer Stichwunde, die er sich vor der Festnahme selbst zugefügt hatte, wurde der mutmassliche Täter in ein Spital eingewiesen.