Hunderte haben am Freitag in Duisburg der Opfer der Loveparade-Tragödie vor fünf Jahren gedacht. Zu der offiziellen Gedenkveranstaltung war auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) gekommen.
Sichtbar bewegt und schweigend nahm sie am Zug der Hinterbliebenen und Betroffenen des Unglücks teil. Die Trauernden gingen vom Eingang eines Strassentunnels nahe dem Loveparade-Gelände bis zum Erinnerungspark für die 21 Todesopfer und die vielen Verletzten.
Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link zitierte eine Gedichtzeile, nach der man sich an Dingen stossen wolle, damit der Leib den Schmerz von der Seele nehme. Er betonte, nur schwer ermessen zu können, wie riesig die Belastung derer sei, die sich verzweifelt Aufklärung über die Geschehnisse während des Loveparade-Unglücks vor fünf Jahren wünschten.
Der Stiefvater einer jungen Frau, die damals ums Leben kam, sagte, er fühle sich seitdem jeden Tag gleichermassen schlecht. Dennoch sei die gemeinsame Feier und das Zusammenkommen mit Angehörigen an diesem Gedenktag ein Trost für ihn gewesen.
Duisburger Künstler legten zum Gedenken ein grosses Blumen-Mandala aus. Blüten seien in vielen Kulturen ein Symbol für Vollkommenheit und Schönheit, erklärten sie. Das mit ihnen geschaffene Bildmuster drücke Harmonie und Frieden aus. Zugleich solle das Kunstwerk an Vergänglichkeit und an die Bedeutung der Achtsamkeit erinnern.
Bereits am Donnerstag hatten bei einer «Nacht der 1000 Lichter» Dutzende Trauernde der Toten und Verletzten gedacht. Sie stellten Grablichter auf und schmückten eine Treppe mit Blumen. Dort war am 24. Juli 2010 im Gedränge zum Gelände der Techno-Veranstaltung die Massenpanik entstanden, durch die 21 junge Menschen starben.