Bewohner des Berner Asylzentrums Hochfeld protestieren lautstark

Bewohner der Asylunterkunft Hochfeld im Berner Länggassquartier haben lautstark gegen die Lebensbedingungen in der unterirdischen Zivilschutzanlage protestiert. Die Zenter-Leitung alarmierte die Polizei.

Der Eingangsbereich des Asylzentrums Hochfeld im Berner Länggassquartier (Archiv) (Bild: sda)

Bewohner der Asylunterkunft Hochfeld im Berner Länggassquartier haben lautstark gegen die Lebensbedingungen in der unterirdischen Zivilschutzanlage protestiert. Die Zenter-Leitung alarmierte die Polizei.

Im Länggassquartier in Bern ist es am Mittwoch zu einem Protest im Asylzentrum Hochfeld gekommen. Verschiedene Bewohner hatten geplant, ihre Matratzen aus der Zivilschutzanlage zu holen und ins Freie zu bringen, wie Jacqueline Kalbermatter vom Bleiberecht-Kollektiv Bern vor der Unterkunft vor Medienvertretern sagte. Die Asylsuchenden hätten so die Unterkunft bestreiken wollen. Doch die Leitung des Asylzentrums habe die Bewohner aufgehalten und die Polizei alarmiert, sagte Kalbermatter.

Beim Eingang der Unterkunft kam es daraufhin zu turbulenten Szene, und es waren lautstarke Diskussionen zu hören. Einer der Polizisten sagte vor den Anwesenden, der Zutritt zur Unterkunft sei nur für die Bewohner gestattet. Alle anderen würden Hausfriedensbruch begehen, wenn sie in die Anlage gelangten. Die Polizei sperrte dann den Zugang zur Unterkunft ab.

Zu wenig Platz

Verschiedene Organisationen sowie Parteien aus dem rot-grünen Lager haben sich zu einem Komitee zusammengeschlossen, das seit längerem das Asylzentrum Hochfeld anprangert. „Dieser Bunker wird unter katastrophalen Bedingungen geführt“, sagte Jacqueline Kalbermatter vom Bleiberecht-Kollektiv.

Die Bewohner der Asylunterkunft bekräftigten dies. Sie kritisierten, dass bis zu 24 Personen in einem Raum übernachten müssten. Die Anlage sei für 160 Asylsuchende viel zu klein. Generell seien die Räume schmutzig.

Schlimm sei die Situation insbesondere für die etwa 20 Kinder in der Unterkunft. Die ganz Kleinen würden lediglich Milch erhalten und hätten keine Spielsachen.

Mögliche Alternative

Die Leiterin des kantonalen Migrationsdienstes, Iris Rivas, sagte auf Anfrage, sie nehme die Kritik zur Kenntnis. „Wir erfüllen einen Auftrag vom Bund und setzen diesen entsprechend um“, sagte sie. Die unterirdische Zivilschutzanlage Hochfeld sei dem Migrationsdienst von der Stadt Bern zur Verfügung gestellt worden.

„Wir hoffen aber, dass wir das oberirdische Zentrum Enggistein in Worb, das im Februar geschlossen wurde, in Kürze wieder in Betrieb nehmen können“, sagte Rivas. „Auch wir sind froh, wenn Familien mit Kindern in einer oberirdischen Unterkunft leben können.

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