Mit Aktionen des zivilen Ungehorsams protestieren in Ägypten die Bewohner der Suez-Kanal-Stadt Port Said gegen die Regierung von Präsident Mohammed Mursi. Am Sonntag blockierten Demonstranten, die bereits seit einer Woche streiken, die Hauptstrassen und sperrten den Zugang zur Industriezone des Ortes.
Auch in anderen ägyptischen Städten kam es am Wochenende zu Protesten gegen Mursi und die Muslimbruderschaft, aus der der Präsident entstammt.
In Port Said hatte es vor einem Monat tödliche Krawalle gegeben, nachdem ein Kairoer Gericht rabiate Fussballfans zum Tode verurteilt hatte. Mursi rief daraufhin den Notstand aus und verhängte über die Region eine nächtliche Ausgangssperre, an die sich aber kaum einer hielt.
Auf der Halbinsel Sinai blockierten unterdessen Bewaffnete den Zugang zu einer Salzfabrik in der Nähe der Stadt Al-Arisch. Nach Angaben aus Sicherheits- und Unternehmenskreisen musste die Produktion eingestellt werden, weil mehr als 1500 Arbeiter am Betreten des Werkes gehindert wurden. Hintergrund ist demnach ein Streit zweier Familien über das Land, auf dem die Fabrik steht.