Das deutsche Olympiateam sieht sich mit einem Dopingfall konfrontiert. Laut der deutschen Nachrichtenagentur (dpa) handelt es sich bei der Betroffenen um die Biathletin Evi Sachenbacher-Stehle.
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) bestätigte ein von der Norm abweichendes Ergebnis der A-Probe bei einem deutschen Olympia-Teilnehmer, will aber vor der Analyse der B-Probe keinen Namen bekanntgeben. Evi Sachenbacher-Stehle stand schnell im Zentrum der Spekulationen – auch darum, weil sie nicht für die Frauen-Staffel von gestern Freitag aufgeboten war. Trotz einer schwachen Leistung als Startläuferin der Mixed-Staffel erstaunte dies. Mit dem vierten Platz im Massenstartrennen hatte die zweifache Langlauf-Olympiasiegerin in Sotschi für das einzige Top-10-Resultat einer deutschen Biathletin gesorgt.
Die Anhörung durch die Disziplinarkommission des Internationalen Olympischen Komitees erfolgte gestern Nachmittag. Der DOSB wollte bis zur Bekanntgabe des Resultats der B-Probe keinen Kommentar abgeben.
Mit William Frullani (34) wurde ein Mitglied des italienischen Viererbobs ebenfalls des Dopings überführt. Die positive Probe (Dymetylpentylamine) stammt vom 18. Februar, als der Italiener im Olympischen Dorf getestet worden war. Der olympische Verband von Italien (Coni) bestätigte gleichzeitig den Ausschluss aus der italienischen Delegation von Frullani. Im Viererbob-Wettbewerb wird der frühere Zehnkämpfer Frullani durch Samuele Romanini ersetzt.
Beim verbotenen Mittel handelt es sich um eine Stimulanz, das in den letzten Jahren als Substanz vielen Nahrungsergänzungsmitteln illegal zugesetzt wird. Die gesundheitsgefährdenden Präparate werden unter anderem als «Fettburner» und als Produkte zur «Verbesserung der Sauerstoffkapazität bei harten Belastungen» beworben. Als Zehnkämpfer war Frullani, der die verbotene Substanz laut eigenen Angaben via Internet aus den USA beschafft hatte, jeweils für die Carabinieri gestartet.