Die bernische Erziehungsdirektion hat einen Bieler Oberstufen-Lehrer im Amt eingestellt. Er unterrichtet seit Montag nicht mehr. Es gebe Hinweise, dass der Mann gewisse Grenzen überschritten habe, sagte der Bieler Bildungsdirektor Cédric Némitz vor den Medien.
Er gehe aber zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass nichts Gravierendes vorgefallen sei, sagte Némitz am Donnerstag. Was genau vorgefallen ist, sagte er nicht. Informationen seien an die Polizei weitergeleitet worden, diese führe die Untersuchung. Er habe jedenfalls keine Hinweise, dass es zu sexuellen Handlungen gekommen sei.
Der Mann arbeitet seit langem in Biel, wie Reto Meyer, Leiter der Abteilung Schule & Sport, sagte. Ob es sich um den Mann handelt, der im Jahr 2004 trotz einer Verurteilung wegen Pädophilie angestellt wurde, liessen Némitz und Meyer offen. Der Fall hatte damals für grosses Aufsehen gesorgt.
Im vorliegenden Fall gebe es Hinweise, dass der an der Oberstufe Rittermatte arbeitende Mann Grenzen überschritten und Abmachungen verletzt habe, sagte Némitz lediglich. Schüler, Eltern und Lehrer seien informiert worden. Im Übrigen gelte die Unschuldsvermutung.
Die kantonale Erziehungsdirektion kann eine Lehrkraft bis zur Auflösung der Anstellung im Amt einstellen, «wenn es das Wohl der Schule verlangt», wie in einem Merkblatt des Kantons steht – «insbesondere, wenn eine Gefährdung von Schülerinnen und Schülern zu befürchten ist».
Die Amtseinstellung soll den ungestörten Schulbetrieb gewährleisten und die betroffene Lehrkraft bis zur Klärung der Verhältnisse vom Unterricht fernhalten. Die Massnahme ist laut Erziehungsdirektion schon dann gerechtfertigt, wenn ein begründeter, ernsthafter Verdacht für eine Gefährdung vorliegt.