Louse Point heisst die Atlantik-Bucht auf Long Island, in der Willem de Kooning sich seine Inspiration holte. Die Eindrücke von Licht, Bäumen und Gelände goss er in farbige Gemälde. Nun hat eines davon einen Rekordpreis von 66 Millionen Franken erzielt.
Bieter aus 41 Ländern hätten bei der Auktion des Gemäldes «Untitled XXV» des niederländisch-amerikanischen Malers um den Zuschlag konkurriert, teilte das Auktionshaus am Mittwoch mit.
Das vielfarbige, zwei mal 2,20 Meter grosse Bild war auf umgerechnet 38 bis 40 Millionen Schweizer Franken geschätzt worden. Vor zehn Jahren hatte es bei seiner vorherigen Versteigerung umgerechnet 27 Millionen Franken gebracht. Das war laut Christie’s damals der höchste Preis, der bis dahin weltweit je bei einer Versteigerung für ein Nachkriegswerk gezahlt wurde.
«Untitled XXV» entstand im Jahr 1977 und ist Teil einer Reihe grossformatiger Bilder, die der Maler Mitte der 70er Jahre produzierte. Inspiriert wurde er dabei durch die Landschaft in der Umgebung seines Wohnortes auf Long Island bei New York, vor allem das Licht und Gelände an einer Bucht auf den Hamptons soll ihn beeinflusst haben. Kunsthistoriker bewerten die zweite Hälfte der 70er Jahre als Höhepunkt in de Koonings kreativem Schaffen.
Der 1904 in Rotterdam geborene Maler siedelte 1926 in die USA über. Er gilt als Begründer und einer der wichtigsten Vertreter des Abstrakten Expressionismus. De Kooning sah bei seinem «Action Painting» genannten Stil die künstlerische Arbeit als Ereignis. In den 1950er Jahren wurde er zu einem der einflussreichsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Er malte weiter bis zu seinem Tod im Jahr 1997.
Diese Woche versteigern die renommierten Auktionshäuser Sotheby’s und Christie’s eine Reihe begehrter Werke von berühmten Künstlern. Am Montag wechselte das «Mädchen auf der Brücke», ein Meisterwerk von Edvard Munch, bei Sotheby’s für 54,4 Millionen Franken den Besitzer. Am Freitag wird bei Christie’s ein Werk von Claude Monet versteigert.