Die Helmkamera von Formel-1-Legende Michael Schumacher ist zum Zeitpunkt seines schweren Skiunfalls gelaufen. Die Bilder könnten ausgewertet werden, verlautete heute aus den Ermittlungsbehörden nahestehenden Quellen.
Es handle sich um ein «wichtiges Dokument» für die Ermittler. Es wurden aber keine Angaben darüber gemacht, ob die Bilder genaue Hinweise auf die Unglücksursache und die Geschwindigkeit erlaubten, mit der Schumacher Ski fuhr.
Fünf Tage nach Schumachers Unfall im französischen Skiort Méribel, war am vergangenen Freitag bekannt geworden, dass Schumacher eine Helmkamera trug. Die Familie des im Koma liegenden Schumacher übergab das Gerät den Ermittlern, die sich davon Hinweise auf die genaue Unglücksursache erhoffen. Die Staatsanwaltschaft von Albertville will am Mittwoch auf einer Medienkonferenz über den bisherigen Stand der Ermittlungen berichten.
Aufruf von Corinna Schumacher
Schumachers Ehefrau Corinna hatte sich am Dienstag in einem eindringlichen Appell an die Medien gewandt. Sie forderte in einer schriftlichen Stellungnahme die Berichterstatter auf, die Klinik in Grenoble zu verlassen, in der Formel-1-Rekordweltmeister Schumacher mit seinen schweren Kopfverletzungen noch immer im künstlichen Koma liegt.
Auch der Deutsche Journalisten-Verband rief die Medien zur Zurückhaltung im Fall des lebensgefährlich Schumachers auf. Der Bundesvorsitzende Michael Konken wies in einer Mitteilung vom Dienstag auf den Pressekodex des Deutschen Presserats hin, der «Respekt vor dem Leid von Opfern und den Gefühlen von Angehörigen» fordert. «Das gilt auch dann, wenn das Opfer prominent ist», sagte der DJV-Chef.