Bill Gates klagt gegen Sika-Familienaktionär Urs Burkard

Die Gegner des Sika-Verkaufs machen weiter mobil: Nun klagt die Stiftung von Microsoft-Gründer Bill Gates und seiner Frau Melinda gegen Urs Burkard, den Vertreter der Gründer-Familie im Verwaltungsrat von Sika.

Sika-Familienaktionär Urs Burkard ist mit einer Verantwortlichkeitsklage konfrontiert.

(Bild: sda)

Die Gegner des Sika-Verkaufs machen weiter mobil: Nun klagt die Stiftung von Microsoft-Gründer Bill Gates und seiner Frau Melinda gegen Urs Burkard, den Vertreter der Gründer-Familie im Verwaltungsrat von Sika.

Urs Burkard habe seine Pflichten als Verwaltungsrat des Baustoffkonzerns Sika verletzt. Darum hätten Cascade Investment, L.L.C und die Bill & Melinda Gates Foundation Trust eine Verantwortlichkeitsklage eingereicht, heisst es in der gemeinsamen Mitteilung der Beteiligungsgesellschaft und der Stiftung.

Die Klage wurde beim Friedensrichteramt in Baar ZG eingereicht. Gemäss den Klägern ist Burkard der Urheber des geplanten Verkaufs an die französische Saint-Gobain. Trotzdem habe er öffentlich verlauten lassen, dass das Engagement der Familie Burkard ungebrochen sei. Die Kläger fordern darum Entschädigungen für die Aufwendungen, die infolge dieser Aktivitäten entstanden sind. Weitere Schadenersatzansprüche könnten folgen.

Es ist nicht der erste Schlagabtausch im Kampf um Sika. Zuvor haben auch die Familienvertreter, welche ihre Anteile in der Schenkler-Winkler-Holding bündeln, Verantwortlichkeitsklagen gegen die Verwaltungsräte Monika Ribar, Ulrich Suter und Christoph Tobler angedroht. Diese stellen sich gegen den Verkauf und damit gegen die Pläne der Erben.

Unterstützung für Verwaltungsratspräsident

Microsoft-Gründer Bill Gates und seine Frau Melinda, die über die Beteiligungsgesellschaft Cascade und eine Stiftung schon seit Längerem drei Prozent der Sika-Stimmrechte halten, kämpfen ebenfalls gegen die geplante Übernahme der Sika.

Sie zeigen ihre Unterstützung am Montag nochmals in einem offenen Brief an Verwaltungsratspräsident Paul Hälg. Sie würden sich dieser Transaktion so lange widersetzen, «bis sich eine vernünftige Lösung abzeichnet, welche die Interessen der Sika, deren Mitarbeitenden, Kunden und aller Aktionäre berücksichtigt», heisst es.

Die Erben-Familie hat im Dezember bekannt gegeben, Anteile an den französischen Grosskonzern Saint-Gobain zu verkaufen. Sie bekäme dafür 2,75 Mrd. Franken. Weil sie die Stimmenmehrheit hat, ginge auch die Kontrolle über Sika zu Saint-Gobain über. Der französische Grosskonzern versichert, das Unternehmen weiter auf dem Erfolgskurs zu führen. Der Fall beschäftigt inzwischen auch die Gerichte.

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