Auf den Schützen, der in Graubünden illegal einen Jungwolf erschoss, ist eine Belohnung ausgesetzt worden. Die Gruppe Wolf Schweiz will bis zu 10’000 Franken bezahlen für Hinweise, die zur Ergreifung der Täterschaft führen.
Der tote Jungwolf wurde am Freitag in der Nähe von Tamins GR am Calanda-Massiv gefunden. «Wir messen der Ergreifung des Wilderers eine hohe Bedeutung bei», sagte der Präsident der Gruppe Wolf, David Gerke, zu einem Vorausbericht von «Schweiz aktuell» des Schweizer Fernsehens SRF.
Der vorsätzliche illegale Abschuss des Wolfes sei keine Bagatelle, sondern ein Verstoss gegen die Jagdgesetzgebung, teilte die Gruppe Wolf am Donnerstag mit. Der Abschuss sei besonders bedauerlich, weil das Rudel des toten Wolfes bisher kaum Konflikte verursacht habe.
Laut dem eidgenössischen Jagdinspektor Reinhard Schnidrig drohen der Täterschaft nach Bundesrecht eine Busse von maximal 20’000 Franken oder eine Gefängnisstrafe von bis zu einem Jahr.
Spender verdoppeln Belohnung
Die Gruppe Wolf setzt für die Belohnung 5000 Franken aus eigenen Mitteln ein. Seit dem Bekanntwerden des Abschusses am Mittwoch haben Private diesen Betrag unaufgefordert mit Spenden mehr als verdoppelt, wie die Gruppe Wolf weiter schreibt.
Unter den Spendern befinden sich auch mehrere Anwohner des Calanda-Gebietes, in welchem das rund zehnköpfige Rudel des geschossenen Wolfes lebt.
Die Gruppe Wolf betont, sämtliche Hinweise umgehend den zuständigen Strafverfolgungsbehörden zu übergeben. Die Informationen würden nicht veröffentlicht. Von Selbstjustiz distanziert sich die Tierschutz-Organisation ausdrücklich.