Im Tessin wird es in den kommenden Jahren immer wärmer werden. Bis ins Jahr 2060 könnten in den Sommermonaten in Locarno und Lugano Temperaturen herrschen wie heute in Florenz oder Rom. Dies geht aus einer Klimastudie von MeteoSchweiz hervor.
Rund 2,9 Grad wärmer soll es bis 2060 im Sommer im Tessin werden, sollte es auf globaler Ebene keine Reduktion der Treibhausgase geben. Im Winter würden die Temperaturen um 2,4 Grad steigen, bis 2085 um 3,3 Grad.
Gelänge weltweit eine Eindämmung der Emission von Treibhausgasen um 50 Prozent bis 2050, müsste im Tessin immer noch mit einer Temperaturerhöhung von 1,7 Grad im Sommer (bis 2060) gerechnet werden. Grundsätzlich sei langfristig im Sommer weniger Regen zu erwarten. Die Wintermonate könnten dafür mehr Niederschlag bringen.
Am Alpensüdrand werde insgesamt mit einer stärkeren Erwärmung als in anderen Schweizer Regionen gerechnet. Vor allem sollen sich extreme Wetterphänomene – wie Hitzephasen – häufen. Laut der Studie könnte bis 2050 jeder zweite Sommer so heiss werden wie im Rekordjahr 2003. Ausserdem werde es immer wieder längere Phasen der Trockenheit geben.
In den vergangenen 150 Jahren stiegen die Temperaturen im Tessin gemäss MeteoSchweiz um insgesamt etwa 1,5 Grad. Dieser Wert sei doppelt so hoch wie der globale Durchschnittswert, heisst es in der Studie. Die Veränderungen hätten sich vor allem auf die vergangenen 50 Jahre und die Monate im Frühling und Sommer konzentriert.
Als weiteres Merkmal für die Klimaveränderung im Tessin seit 1961 wird der deutliche Rückgang von Frosttage angeführt. Stattdessen gebe es inzwischen im Sommer mehr Hitzetage. Insgesamt sei es schwüler geworden.