Bis zu zehn wild lebende Luchse sollen im Jura eingefangen und in den Pfälzerwald nach Deutschland umgesiedelt werden. Rahmen dafür ist ein deutsches Projekt, das von der EU finanziert wird.
Ziel des Projektes sei es, im Pfälzerwald in Westdeutschland wieder Luchse anzusiedeln, sagte Umweltministerin Doris Leuthard am Montag in der Fragestunde des Nationalrates. Das Projekt im Rahmen des Programmes «LIFE» lief am 1. Januar 2015 an.
«Erst im kommenden Winter kann mit dem Einfangen der Luchse begonnen werden», sagte Leuthard. Bis im Frühling 2018 solle der letzte der bis zu zehn Luchse nach Deutschland gebracht werden.
Ursprünglich hätte mehreren Grosskatzen im vergangenen Winter zunächst ein Senderhalsband angelegt werden sollen, um das Einfangen zu erleichtern. Wegen Personalmangels sei das aber nicht möglich gewesen, sagte Leuthard.
Die Schweizer Luchse sollen im Pfälzerwald auf Artgenossen aus den Karpaten treffen. Denn auch aus diesem Gebirge in Zentraleuropa sollen zehn Luchse nach Deutschland gebracht werden, wie es in einem Dokument der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz zu dem Projekt heisst. Dieses kostet insgesamt rund 2,75 Millionen Euro.
Der Pfälzerwald ist eines der grössten zusammenhängenden Waldgebiete in Deutschland. Zusammen mit den Nordvogesen in Frankreich bildet er ein Biosphärenreservat. Eine Luchspopulation gibt es dort nicht. Vereinzelte Tiere wurden jedoch nachgewiesen, zum letzten Mal im Jahr 2009. Die Auswilderung soll wissenschaftlich begleitet werden.