Bischöfe fassen keine Parole zu Abtreibungsfinanzierungs-Initiative

Die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) nimmt zur Initiative „Abtreibungsfinanzierung ist Privatsache“ keine klare Position ein und verzichtet auf eine Parole. Sie fordert viel mehr eine erneute Grundsatzdebatte über das Thema Abtreibung – jedoch nicht über den Umweg der Abtreibungsfinanzierung.

Die Initianten bei der Einreichung der Unterschriften für die Initiative zur Abtreibungsfinanzierung (Archiv) (Bild: sda)

Die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) nimmt zur Initiative „Abtreibungsfinanzierung ist Privatsache“ keine klare Position ein und verzichtet auf eine Parole. Sie fordert viel mehr eine erneute Grundsatzdebatte über das Thema Abtreibung – jedoch nicht über den Umweg der Abtreibungsfinanzierung.

„Wir halten fest am Schutz des Lebens und sind gegen Abtreibungen“, sagte Bischof Markus Büchel, designierter SBK-Präsident, am Donnerstag vor den Medien in Bern. Diese Haltung habe die Bischofskonferenz an ihrer ordentlichen Versammlung bekräftigt.

Die Initiative stelle jedoch nicht Abtreibungen in Frage, „sie berührt diese fundamentale Frage nicht“, sagte SBK-Generalsekretär Erwin Tanner. Das Volksbegehren sei kein adäquates Mittel, Abtreibungen zu bekämpfen.

Viel mehr fordern die Bischöfe die Gesellschaft dazu auf, die Frage der Abtreibung grundsätzlich neu zu lancieren. „Doch genügt die Diskussion der Finanzierungsweise nicht für die Entscheidung für oder gegen Abtreibung“, schreibt die SBK.

Als positiv wertet die SBK, dass die Volksinitiative „gegen die institutionalisierte ‚Normalität‘ der Abtreibung antritt“.

Die Initiative will, dass Abtreibungen nicht mehr von der obligatorischen Krankenversicherung bezahlt werden. Die Initianten erhoffen sich davon, dass es in der Schweiz zu weniger Abtreibungen kommt.

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