Bischof Huonder nennt Reformwünsche nicht erfüllbar

Vertreter der Allianz «Es reicht!» und der Churer Bischof Vitus Huonder haben sich am Montag in Chur zu einer Aussprache getroffen. Trotz eines offenbar klärenden Gesprächs trennen die beiden Parteien nach wie vor inhaltliche Differenzen.

Inhaltliche Differenzen zwischen Huonder und «Es reicht!» bleiben (Bild: sda)

Vertreter der Allianz «Es reicht!» und der Churer Bischof Vitus Huonder haben sich am Montag in Chur zu einer Aussprache getroffen. Trotz eines offenbar klärenden Gesprächs trennen die beiden Parteien nach wie vor inhaltliche Differenzen.

Die Bistumsleitung liess nach dem Treffen verlauten, es habe sich um ein klärendes Gespräch gehandelt. Das Präsidium der Schweizer Bischofskonferenz und der Churer Bischof, Vitus Huonder, begrüssten die Weiterführung eines gemeinsamen Dialoges.

Weiter hiess es, der Bischof von Chur hoffe, der Dialogprozess mache deutlich, dass es um das Ablehnen bestimmter Glaubensinhalte seitens der Initianten gehe, um Reformen wie das Frauenpriestertum, um verheiratete Priester oder um die katholische Sexualmoral. Diese Reformwünsche kann nach Angaben des Churer Bischofs «kein Bischof der Schweiz erfüllen».

Im bischöflichen Communiqué nicht erwähnt wird die Rücktrittsforderung der Allianz «Es reicht!», der unter der Federführung des Katholischen Frauenbundes über ein Dutzend Verbände angehören. Gefordert wird eine neue Leitung des Bistums Chur respektive die Einsetzung eines Administrators. 3000 Personen hatten im Februar in St. Gallen auf der Strasse für die Anliegen der Allianz protestiert.

Dialog nur teilweise möglich

Huonder griff die Rücktrittsforderung als ersten Punkt am Gespräch am Montag auf, wie aus den von der Bischofsleitung veröffentlichten Sprechnotizen hervorgeht. Der Bischof soll erklärt haben, er hoffe, dass die Allianz aufhöre, «im Namen einer glaubwürdigen, toleranten Kirche Mitglieder der Bistumsleitung öffentlich zu diskreditieren oder deren Entfernung zu fordern – sei es die Entfernung meiner eigenen Personen oder von Mitarbeitenden, (…).»

Die beiden Vertreter der Allianz teilten nach dem Zusammenkunft mit, Ein echter Dialog mit der Churer Bistumsleitung sei nur teilweise möglich gewesen. Das Gespräch sei gleichzeitig «emotional und sachlich» gewesen.

Die Forderungen der Allianz seien zur Sprache gekommen, doch sei deutlich geworden, dass «sich die Einschätzungen der Situation stark widersprechen», hiess es. Einig waren sich die Allianz-Vertreter und der Churer Bischof darin, dass das Gespräch fortgeführt werden soll, aber über die Schweizerische Bischofskonferenz.

In Chur mit dem Bischof getroffen haben sich die Allianz-Vertreter Erich Reischmann (Kolping Schweiz) und Thomas Wallimann von der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung KAB.

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