Bisher sind 120 Schadensmeldungen eingegangen

Die Lage am Geothermie-Bohrloch in St. Gallen ist stabil. Der Druck im Bohrloch in 4450 Metern Tiefe hat sich normalisiert. Nach dem Erdbeben der Stärke 3,6 vom Samstag, nimmt die Häufigkeit und Stärke der Nachbeben erwartungsgemäss ab. Bisher gingen 120 Schadensmeldungen ein.

Die Lage am Geothermie-Bohrloch hat sich stabilisiert (Archiv) (Bild: sda)

Die Lage am Geothermie-Bohrloch in St. Gallen ist stabil. Der Druck im Bohrloch in 4450 Metern Tiefe hat sich normalisiert. Nach dem Erdbeben der Stärke 3,6 vom Samstag, nimmt die Häufigkeit und Stärke der Nachbeben erwartungsgemäss ab. Bisher gingen 120 Schadensmeldungen ein.

Spezialisten seien weiter daran, den Unfall und dessen Auswirkungen zu analysieren, teilte die Stadt St. Gallen am Freitagnachmittag mit. Um eine Entscheidungsgrundlage über die Fortführung oder den Abbruch des Geothermie-Projekts zu erhalten, seien weitere Abklärungen nötig.

Am Freitag habe ein Austausch stattgefunden zwischen den Projektverantwortlichen der Stadt St. Gallen, Geophysikern, Bohrstellengeologen, Bauherrenberatern, Vertretern des Bundesamts für Energie, des Schweizerischen Erdbebendienstes und des Amts für Umwelt und Energie.

Schäden begutachten

Bis am Freitag gingen bei den St. Galler Stadtwerken 120 Schadensmeldungen ein. Erste Termine für die Begutachtung von Schäden durch Experten seien vereinbart worden.

Am kommenden Dienstag werden die Projektverantwortlichen an einer Medienorientierung über erste Erkenntnisse der durchgeführten Analysen informieren. Es seien jedoch keine Entscheide zum weiteren Vorgehen zu erwarten, heisst es im Communiqué weiter.

Unerwartetes Erdbeben

Das Beben am vergangenen Samstagmorgen um 5.30 Uhr war vom Bodensee bis ins Appenzellerland deutlich zu spüren gewesen. Grund für den unerwartet starken Erdstoss waren die Arbeiten im Bohrloch in 4450 Metern Tiefe. Dort war es am Freitag, während Vorarbeiten für Pumptests, zu einem gefährlichen Gaseinbruch gekommen.

Um dem Druck zu begegnen und um eine Explosion der Bohranlage zu verhindern, wurden rund 650 Kubikmeter Wasser und schwere Bohrflüssigkeit ins Loch gepumpt. Danach kam es zu einer Reihe immer stärkerer Beben, bis zum Erdstoss der Stärke 3,6 auf der Richterskala. Die Bohrarbeiten wurden sofort gestoppt.

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