Bittere Niederlagen für Bacsinszky und Golubic

Das Schweizer Fedcup-Team verpasst den Finaleinzug durch eine 1:3-Niederlage gegen Weissrussland.

Harte Landung: Timea Bacsinszky fand gegen das Powertennis von Alexandra Sasnowitsch kein Mittel.

(Bild: sda)

Das Schweizer Fedcup-Team verpasst den Finaleinzug durch eine 1:3-Niederlage gegen Weissrussland.

Aus der Traum! Eine so grosse Chance erhält die Schweiz vielleicht nicht so bald wieder, um in einen Fedcup-Final einzuziehen. Stattdessen packten die Weissrussinnen ihre Möglichkeit. Alexandra Sasnowitsch und Arina Sabalenka wuchsen über sich hinaus, während die Probleme der letzten Wochen und Monate von Bacsinszky, Golubic und auch Belinda Bencic zu schwer wogen.

Beim Stand von 1:1 war zu Beginn des zweiten Tages noch alles möglich, doch die 2:6, 6:7 (2:7)-Niederlage von Bacsinszky im Duell der beiden Teamleaderinnen gegen Sasnowitsch brachte die Schweiz bereits arg in Rücklage. Erst ganz am Ende, als sie bei 5:4 und 6:5 zweimal zum Match aufschlug, kam die Weissrussin, die bereits am Ladies Open in Biel mit der Halbfinal-Qualifikation überrascht hatte, ins Zittern. Sie musste Bacsinszky ihre beiden einzigen Breaks zugestehen. Im Tiebreak behielt dann aber wieder Sasnowitsch nach gut eineinhalb Stunden klar die Oberhand.

Vor allem zu Beginn war Bacsinszky von der aufstrebenden Gegnerin, die bereits im Viertelfinal gegen die Niederlande beide Einzel gewonnen hatte, auf der ganzen Linie dominiert worden. «Sie war besser als ich», musste die 27-jährige Waadtländerin zugeben. «Eine Siegesserie, wie sie sie zuletzt hatte, hilft natürlich.» Bacsinszky hat hingegen eine Verletzungspause wegen ihres linken Handgelenks hinter sich und agierte nicht mit der nötigen Konsequenz und wohl auch mit zu wenig Selbstvertrauen.

Déjà-vu für Golubic

Anschliessend erlebte Golubic ein Déjà-vu. Wie am Samstag gegen Sasnowitsch geriet sie auch gegen die 18-jährige Sabalenka gleich stark unter Druck – 0:3 nach acht Minuten – und kämpfte sich danach mit viel Kampfgeist ins Spiel zurück. Nach 2:08 Minuten hatte sie mit 3:6, 6:2, 4:6 jedoch erneut das Nachsehen.

Und wiederum musste sie sich vorwerfen lassen, ihre Chancen im dritten Satz – je ein Breakball zum 4:2 und zum 5:3 – nicht genutzt zu haben. In den letzten beiden Games gewann die 24-jährige Zürcherin dann nur noch einen von neun Punkten. «Alles in allem spielte ich okay, und es fehlte letztlich nicht viel. 2 Millimeter hier, ein Zentimeter da», stellte die Nummer 54 der Welt fest.

Belag für die Weissrussinnen

«Die Weissrussinnen waren etwas mutiger», stellte Captain Heinz Günthardt fest. Er strich auch heraus, dass der sehr schnelle Belag («Gerade noch innerhalb der Grenze des Erlaubten») natürlich den Gegnerinnen entgegenkam. «Sie sind ‚Schlägerinnen‘, die es lieben, auf die Bälle draufzuhauen», erklärte er. «Das sind unsere beiden Spielerinnen nicht.»

So sind es nun die Weissrussinnen, die Historisches schafften. Selbst ohne ihre mit Abstand beste Spielerin Viktoria Asarenka, die nach der Geburt ihres Sohnes im Dezember ihre Teamkolleginnen von der Seitenlinie aus anfeuerte, schafften sie es erstmals in den Final. Dort treffen sie am 11. und 12. November auf die USA (zuhause) oder Titelverteidiger Tschechien (auswärts).

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