Bjarnasons Tor zu Islands kleiner Sensation

Island glückt die EM-Premiere. Dank eines Treffers von Birkir Bjarnason trotzen die Nordländer dem Favoriten Portugal in Saint-Etienne ein 1:1 ab.

Football Soccer - Portugal v Iceland - EURO 2016 - Group F - Stade Geoffroy-Guichard, Saint-Etienne, France - 14/6/16 Iceland's Birkir Bjarnason scores a goal past Portugal's Rui Patricio REUTERS/Kai Pfaffenbach

(Bild: Reuters/KAI PFAFFENBACH)

Island glückt die EM-Premiere. Dank eines Treffers von Birkir Bjarnason trotzen die Nordländer dem Favoriten Portugal in Saint-Etienne ein 1:1 ab.

In der Schlussphase hatten beiden Teams noch den Siegtreffer auf dem Kopf und auf dem Fuss. Zuerst vergab Cristiano Ronaldo nach einer Flanke von Nani mit dem Kopf alleinstehend aus sechs Metern (85.), im Gegenzug scheiterte der kurz zuvor eingewechselte Alfred Finnbogason mit seinem Schuss an Portugals Torhüter Rui Patricio.

Die wichtigste Szene des Abends gehörte Birkir Bjarnason, dem offensiven Mittelfeld- und Flügelspieler des FC Basel. Bjarnason lief sich in der 50. Minute am zweiten Pfosten frei. Johann Gudmundsson fand Bjarnason mit einer perfekten Flanke. Bjarnason versenkte die Hereingabe per Direktabnahme unhaltbar zum 1:1-Ausgleich.

Football Soccer - Portugal v Iceland - EURO 2016 - Group F - Stade Geoffroy-Guichard, Saint-…tienne, France - 14/6/16 Iceland's Birkir Bjarnason celebrates with team mates after scoring their first goal REUTERS/Kai Pfaffenbach Livepic

Wird mit seinem Tor zur Legende des isländische Fussballs: Birkir Bjarnason. (Bild: Reuters/Kai Pfaffenbach)

Der erste Isländer in der Super League schrieb gleich zwei weitere Male Geschichte: Er erzielte nicht nur Islands allererstes Tor an einer Endrunde, sondern wurde fünf Minuten später auch als erster Isländer verwarnt.

Bjarnasons Tor stellt den Spielverlauf auf den Kopf

Bjarnasons Goal stellte das Spiel auf den Kopf. Denn die erste Halbzeit hatte Portugal klar dominiert, auch wenn die Isländer durch Gylfi Sigurdsson früh hätten in Führung gehen können. Aber Portugal bestimmte danach die Gangart.

Cristiano Ronaldo, der sein 127. Länderspiel bestritt und damit zum portugiesischen Rekord-Internationalen Luis Figo aufschloss, demonstrierte Spielfreude. Ronaldo kam zu Möglichkeiten. Der 31-Jährige wäre der erste, der an vier EM-Endrunden (nach 2004, 2008 und 2012) getroffen hätte. Gegen Island blieb ihm das Rekordtor aber noch versagt.

 

Portugal schiesst und Halldorsson hält

Islands Keeper Halldorsson gelang eine überragende Leistung. Portugal kam zu 25 Abschlussversuchen. Von den übrigen 23 Teams an der Euro kam keines im ersten Vorrundenspiel auf mehr als 18. Aber einzig Nani vermochte Halldorsson zu bezwingen. Eine imposante Ballstaffette über Vieirinha und André Gomes schloss Nani in der 31. Minute mit einem Direktschuss erfolgreich ab.

Islands Punktgewinn stellt eine veritable Überraschung dar. Zwar besiegten die Isländer während der Qualifikation für die Euro zweimal Holland und einmal Tschechien, aber in den letzten zehn Testspielen vor der EM resultierten nur noch drei Siege – gegen Liechtenstein, Griechenland und Finnland.

Portugal – Island 1:1 (1:0)
Saint-Etienne. – 38’742 Zuschauer. – SR Cakir (TUR).
Tore: 31. Nani (André Gomes) 1:0. 50. Bjarnason (Gudmundsson) 1:1.

Portugal: Rui Patricio; Vieirinha, Ricardo Carvalho, Pepe, Guerreiro; João Mario (76. Quaresma), Danilo, André Gomes (84. Eder); João Moutinho (71. Sanches); Nani, Ronaldo.
Island: Halldorsson; Saevarsson, Ragnar Sigurdsson, Arnason, Skulason; Gudmundsson (90. Elmar Bjarnason), Gunnarsson, Gylfi Sigurdsson, Birkir Bjarnason; Sigthorsson (81. Finnbogason), Bödvarsson.
Bemerkung: Beide Teams komplett. Verwarnungen: 55. Bjarnason (Foul). 94. Finnbogason (Handspiel).

Gruppe F: Österreich – Ungarn 0:2 (0:0). Portugal – Island 1:1 (1:0). – Rangliste: 1. Ungarn 1/3 (2:0). 2. Island 1/1 (1:1). 2. Portugal 1/1 (1:1). 4. Österreich 1/0 (0:2).

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