An der radikalen Weissgeldstrategie der Basler Kantonalbank (BKB) stören sich vor allem kleinere Kunden. Auch sie müssen der Bank bestätigen, dass ihr Geld versteuert ist. Grössere Kunden reichen die Erklärung offenbar ohne grosse Kritik an der Bankenpraxis ein.
Für 90 Prozent der verwalteten Vermögen liegen Erklärungen vor, wie der BKB-Chef Guy Lachappelle im Interview mit dem «SonntagsBlick» sagt. Demnächst verlangt die Bank die Bestätigungen auch von Kunden mit weniger als 15’000 Franken. Diese würden beim nächsten Kontakt eingefordert, sagte Lachappelle. Zudem klärt die Bank die Herkunft der Vermögen ab und schult ihre Kundenberater entsprechend.
Bereits früher gab die Bank bekannt, dass sie bis Ende Jahr nur noch versteuerte Vermögen verwalten will und darum eine eigene Praxis einführt. «Interessant ist, dass die Kritik vor allem von kleineren Kunden kam. Grössere Kunden haben dafür Verständnis gezeigt», sagt BKB-Chef Guy Lachappelle.
Aus der Branche gibt es für die BKB ebenfalls Lob und Tadel. «Es gibt Banker, die noch immer in einer anderen Welt leben. Andere sind froh, dass wir wie ein Schneepflug vorausgehen und alle Kritik abbekommen,» sagt Lachappelle.
Die BKB ist bisher die einzige Bank, die von allen Schweizer Kunden eine schriftliche Bestätigung einfordert. Andere einzelne Banken, etwa die Aargauische Kantonalbank oder die Kantonalbank Basel-Landschaft, fordern diese Bestätigungen von Neukunden.
Ihre Vergangenheit mit Steuersündern aus den USA hat die BKB noch nicht zu den Akten legen können. Gegen die BKB läuft ein Verfahren wegen mutmasslicher Steuerdelikte. Sie wird eine Busse zahlen müssen. Die Höhe ist aber noch unbekannt.