Der Energiekonzern BKW wird für 2011 statt dem erwarteten Gewinn von rund 100 Mio. Fr. einen Verlust von 150 Mio. Fr. ausweisen. Grund dafür sind Wertberichtigungen und Rückstellungen von insgesamt 300 Mio. Franken.
Nach Berücksichtigung der Steuereffekte verringert sich der bisher erwartete Reingewinn dadurch um rund 250 Mio. Franken, wie BKW am Dienstag mitteilte.
Das Umfeld und die Rahmenbedingungen auf dem Energiemarkt hätten sich nachhaltig verändert, begründet der bernische Energiekonzern die Korrektur. Die Ertragssituation werde sich vor allem bei den fossil-thermischen Kraftwerken verschlechtern.
BKW ist konkret an zwei Gaskombikraftwerken in Italien (Livorno Ferraris und Tamarete) sowie an einem Kohlekraftwerk in Deutschland (Wilhelmshaven) als Minderheitspartner beteiligt. Die Realisierung des Kraftwerkes in Wilhelmshaven erfolge zeitlich verzögert und werde höhere Baukosten aufweisen als bisher angenommen.
Der produzierte Strom aus diesen drei Kraftwerken wird von BKW zu Gestehungskosten übernommen. Gemäss Einschätzung der BKW-Unternehmensführung würden diese selbst zu tragenden Kosten nun künftig über den erzielbaren Marktpreisen liegen, was die Berichtigungen und Rückstellungen notwendig mache.
Schweizer Kraftwerke nicht tangiert
Die Werthaltigkeit der Buchwerte für das Kernkraftwerk Mühleberg, die übrigen Kernkraftwerksbeteiligungen, die Wasser- und Windkraftwerke sowie die übrigen Anlagen im Bereich der erneuerbaren Energien in der Schweiz seien – aus derzeitiger Sicht – gewährleistet.
Konkrete Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2011 will die BKW im Rahmen der Vorausinformation zum Jahresergebnis am 23. Februar bekannt geben. Bereits Ende Jahr hat das Unternehmen angekündigt, insgesamt rund 250 Stellen abzubauen.