Die BKW hat am Freitag das Gesuch zur Stilllegung des AKW Mühleberg beim Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) eingereicht. Damit ist der Prozess für den endgültigen Rückbau nun offiziell gestartet.
Eingereicht hat der bernische Energiekonzern unter anderem rechtliche Anträge, einen Hauptbericht sowie Berichte zu Störfallbetrachtungen und Notfallschutzmassnahmen, wie er am Freitag mitteilte.
Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat Ensi teilte ebenfalls am Freitag mit, es werde die sicherheitstechnischen Aspekte der Unterlagen prüfen und dazu ein Gutachten zuhanden des Uvek verfassen.
Öffentliche Auflage im April 2016
Das Gutachten wird gemäss Ensi voraussichtlich in der zweiten Hälfte 2017 vorliegen. Die Verfügung zur Stilllegung dürfte laut BKW Mitte 2018 vorliegen und Anfang April 2016 soll voraussichtlich die einmonatige öffentliche Auflage der Unterlagen beginnen. Zu diesem Zeitpunkt will die BKW auch die lokale Bevölkerung und die Medien ausführlich über die Inhalte des Stilllegungsgesuchs informieren.
Die BKW plant, den Betrieb des Atomkraftwerks spätestens im Dezember 2019 endgültig einzustellen. Die BKW habe mit ihrem Konzept bewusst genügend Zeit eingerechnet. Erfahrungen aus dem Ausland hätten gezeigt, dass weniger die technischen Herausforderungen als das rechtliche Verfahren eine Stilllegung verzögern könnten.
Mit dem AKW Mühleberg wird in der Schweiz erstmals ein Leistungsreaktor stillgelegt. Der Rückbau beginnt 2019 und dauert 15 Jahre. Das Areal sollte ab den 2030er-Jahren neu genutzt werden können.